Kurzfassung betreffend des Namens „Matschakerhof“ in Rohrendorf.
Ab 1780 gab es bereits einen geregelten Postwagenverkehr von Krems nach Stockerau.
Leopold EDER (Ein Gastwirt von Krems) erwarb 1814 ein Presshaus mit Weinkeller und errichtete 1841 ein Einkehr- und Schildwirtshaus (Er bekam anfangs keine Baugenehmigung). Es führte den Namen "Matschakerhof".
Im Plan vom Stift Melk vom Jahre 1767 ist dieser Weinkeller mit Presshaus eingezeichnet.
In der Nähe des Matschakerhofes in Rohrendorf befand sich bis zum Jahre 1902 ein Hufschmied. Es war das Presshaus von Franz KAUFMANN in der Oberen Wienerstrasse 32. Im Jahre 1958 war noch ein Teil der alten Schmiede im Presshaus ersichtlich (Anschließend erfogte eine Presshaussanierung).
In Rohrendorf bestand ab 1841 eine Poststation (mit Schenke) ohne Pferdewechsel, es gab nur eine Unterkunft für den Gastwirt. Um 1835 wurde die Poststraße von Krems nach Stockerau besser ausgebaut.
Woher stammt der Name „Matschakerhof“? (könnte aber auch nur eine Hypothese sein)
Aus der Chronik des Wiener Matschakerhofes erfahren wir, dass es ein Rittergeschlecht, die „Herren von Matschach“ (Erste urkundliche Nennung 1326) aus Kärnten war. Hans von MATSCHACH war um 1493 landesfürstlicher Pfleger von Carlspach. Im Rosental in Kärnten liegt das Dorf Matschach mit einem Stammschloss und hatten auf der Matschacheralm ein Gestüt. Dort wurden einst die schweren Noriker gezüchtet, die auch unter dem Namen „Matschacher-Pferde“ für die Postlinien auch in Niederösterreich eingesetzt wurden.
Durch verfehlte Weinspekulationen des Leopold EDER wurde das Gasthaus "Matschakerhof" im Dezember 1850 mit zwei Vierteljoch Weingarten, versteigert. Bis 1899 hatte es drei Eigentümer.
Karl & Rosalia PFLÜGER verkauften den Matschakerhof 1899 der im Jahre 1899 gegründeten Winzergenossenschaft Rohrendorf. Die Winzergenossenschaft Rohrendorf gliederte sich im Jahre 1958 in die Kremser Winzergenossenschaft (mit Hab und Gut) ein.
Das dazugehörende Gasthaus wurde von 1899 bis 1969 von elf verschiedenen Pächtern geführt. Die Betreiber waren: Karl THALER bis 1906 – (Leopold ARNDORFER) Franz WINDHÖR bis 1908 - Zeno KLINGER bis 1910 - Franz KIENBACHER bis 1912 - Adolf BACHMAYER bis 1913 - Anna GARTLER bis 1924 - Karl GRAUSENBURGER bis 1932 - Leopold SEDLMAYER bis 1936 – Karl SOMMERER bis 1953 – Franz AMON bis 1965 - Maria AMON bis zum Jahre 1968.
1969 wurde der Matschakerhof von Karl TEUFL gekauft und als Restaurant mit Romantikkeller ausgebaut. Durch Überschuldung ging der Matschakerhof über die Volksbank ab 1985 durch verschiedene Hände wie Anita HANKO/SCHORN bis Februar 1986 als Pächterin, ab März 1987 an Regina SCHWANZER aus Theiß, zuerst als Pacht, dann als Eigentum. Seit Mai 1995 ist er im Besitz der Fam. Zhishi CHEN GmbH. Jetzt wird der Matschakerhof als Chinarestaurant geführt. 1998 wurde der Romantikkeller, der hintere Teil des Matschakergasthauses an Halil BEYAZGÜL verkauft und wird nun als eigener Betrieb bzw. als Tanzcafe geführt. Seit 1999 ist der Besitzer des Tanzcafes KAYALIBAL. Seit 2000 keine weiteren Erhebungen.
Rohrendorf, im Jahre 2017
Hermann Lederhilger
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www.auch-das-ist-rohrendorf.de.tl (© Postkarte um 1948, Gasthaus der Winzergenossenschaft)
Amtsblatt Krems „Aus der Heimat“ 6. Jahrgang 1967 1 – 2 von OSR Hans Heppenheimer und andere widersprechenden Infos. Wahrscheinlich dürfte das Presshaus schon über 800 Jahre alt sein.
Stand vom Nov Jänner 2023