Die derzeitigen Nachforschungen ergaben, dass es im Gebiet Rohrendorf kein Rechtsdenkmal, wie einen „Pranger“, (Schand- und Ehrenstrafen) gab.
Die niedere Gerichtsbarkeit (Dorfgerichte) gab es jedoch in den Katastralgemeinden (Herrschaftsbereichen) „Ober-Rohrendorf“, „Unter-Rohrendorf mit Weidling“ sowie in „Neustift an der Donau“ bis 1848. Die Zuständigkeit war nur im jeweiligen Ortsbereich (innerhalb des Palisadenzaunes) gegeben. Es gab auch zwei Weinberggerichte (zwei eingezäunte Weingartenberge) und neun Gerichte der neun Grundherren (in den freien Fluren).
In der Stanzgasse oder Gansgasse, der Grenzgasse zwischen Ober-Rohrendorf und Unter-Rohrendorf (heute Bahnstraße), ein Weg zwischen Zäunen oder Hecken, durch den früher Tiere über den Viehtriftweg auf den Saubühel getrieben wurden.[1] In dieser Gasse stand außerhalb des Ortsgebietes ein Stein, wo der Missetäter für das Land(Blut)gericht Grafenegg (der Todesstrafe unterliegenden Verbrechen) mit Gürtel und Band angebunden wurde (1693).[2] Sein Hab und Gut blieb aber dem Stift Melk (von Ober-Rohrendorf) bzw. dem jeweiligen Grundherrn von Unter-Rohrendorf oder von Neustift an der Donau dem Stift Zwettl. Im Jahre 1604 wird von einer doppelten Keichen (Gefängnis) im Weidlinghof für das „Gut Wädling“ (Unter-Rohrendorf) geschrieben.[3] Ein Kerker unter der Stiege im Melkerhof wird 1688 für das Gut Ober-Rohrendorf erwähnt.[4] Im „Weidlinghof“ wurde dreimal im Jahr der Gerichtstag (Taiding = die kleinen (Tages) Dinge - Vergehen) für Unter-Rohrendorf abgehalten, in Neustift nur einmal im Jahr, im Gut Ober-Rohrendorf (Melkerhof) ebenfalls dreimal im Jahr.
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Generelles
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Ehemalige Obergrundherren und Grundherren vor 1848
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Aufzählung der Zeichen für ein Such-System
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Das Gemeindewappen als Zeichen 1967
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Fahne „Radendorf“ 1816
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Zunftzeichen der Rohrendorfer Handwerker vor 1918
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Kleine Geschichte Rohrendorfs 970, 1208, 1950
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Apsis der Kirche von Rohrendorf vom Jahre 1903 und 2013
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Kirche 1933, 2013
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Allgemeines
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Grundlagen und Literatur
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Denkmal „Pflege - Forschung - Schutz“
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Schlussbemerkung
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Fußnoten
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Vorwort
Klein- und Naturdenkmale zählen zu den Schätzen unserer Kulturlandschaft.
Diese wird nicht nur durch die großen, bekannten Kulturgüter und Naturschutzobjekte charakterisiert, sondern auch durch die zahlreichen Klein- und Naturdenkmäler, die von vielen unbeachtet, unsere Landschaft maßgeblich prägen.
Sie sind ebenfalls Teil des kulturellen Erbes und geben dem ländlichen Raum einen eigenständigen und unverwechselbaren Charakter.
Ihre Vielfalt ist groß und auch ihre Gefährdung. Hin und wieder verschwindet ein Kleindenkmal und es fällt nicht sofort auf.
Manchmal geraten sie auch in Vergessenheit, weil sie heute keinem Zweck mehr dienen. In den letzten Jahren haben sich erfreulicherweise viele Gemeinden mit diesem Thema auseinander gesetzt und es sind viele entsprechende Projekte entstanden.
Die vorliegende, sehr gelungene Publikation, wurde mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail zusammengestellt und soll helfen, sich der Besonderheiten, die oft im wahrsten Sinn des Wortes vor der Haustüre liegen, bewusst zu werden.
Sie trägt zur Verbreitung von kulturhistorischem Wissen bei und hilft, den Bestand zu dokumentieren und letztlich zu schützen.
Jänner 2012
Ihr Hofrat DI Wolfgang Hirmke
Geleitwort
Es ist schon lobenswert, dass unsere Kirchen und Schlösser mit Kunstwerken überfüllt sind, aber dadurch gibt es auch keinen Platz mehr, für heutige Darstellungen.
In denkmalpflegerischer Hinsicht wird diese historische Pracht wie ein Schatz verwaltet und auch restauriert.
Es hat aber jede Zeit ihre eigene Ausdrucksform, mit der man eben dann auf Kleindenkmäler ausweicht.
Ob es sich um religiöse oder profane Kunstform handelt, ist eben schon der Freiheit unserer Demokratie zuzuordnen, aber es ist auf alle Fälle ein schönes Handwerk vom Volk.
Unser lieber Hermann Lederhilger ist schon lange dabei, diese historischen Belange sehr gefühlvoll und historisch genau aufzulisten, um sie für unsere Nachwelt zu erhalten.
Dafür ist ihm sicher sehr herzlich zu danken.
Jede Publikation dieser Art ist auch ein gelungenes Kleinod und man kann dazu nur gratulieren.
Rohrendorf, im Jänner 2012 (+ 2014).
Steinbildhauer
Karl Kalchhauser
Einleitung
Es sind überwiegend Kreuze, Bildstöcke, Marterl, Kapellen, Skulpturen, Gedenksteine, Türme, Säulen, usw., diese sind Zeichen unseres Glaubens und des wirtschaftlichen Lebens, aber auch des sozialen Umfeldes ebenso ihrer jeweiligen Zeitepoche (Heimatgeschichte).
Die jeweilige Institution / Gruppe legt für sich individuell fest, was zum Denkmal erhoben wird (sein soll). Auch Grenzmarken, Straßen, Quellen, Brunnen, Wegweiser, Pranger, Hiata-Unterstände, Hochwassermarken, usw. kann man zum Denkmal erklären. Bei Felsbildungen spricht man von Naturdenkmälern. Das Beschreibungsziel legt jede Institution / Gruppe für sich selber fest. „Was ein Denkmal zum Denkmal macht, ist nicht sein Alter, sondern seine Botschaft“.[5]
Das Bundesdenkmalamt hat ein Bundesdenkmalschutzgesetz, das so definiert ist, dass eine Fachgruppe entscheidet, was im Sinne des Denkmalschutzgesetzes ein Denkmal ist (historische Bauten). Die Überprüfungen durch das Bundesdenkmalamt sind langwierige Prozesse.
Es geht um Schutz und Pflege alter Materialien.
Für Rohrendorf stehen gemäß BGBl. I Nr. 170/1999 (DMSG) folgende Gebäude unter Denkmalschutz, man spricht von Baudenkmälern:
· Die Kirche „Heilige(n) Koloman“ (Kirche abgetrennt 1314 von der nach dem Jahre 1014 errichteten Mutterpfarre Krems, selbständige Pfarrkirche ab 1355 durch Freikauf). Der „Heilige Koloman“ wurde wahrscheinlich nach dem Jahre 1244 der Pfarrpatron der Kirche in Ober-Rohrendorf.
· Die Sebastianikapelle (erstmalige Erwähnung um 990/1013. Siehe Seite 11).
· Die jetzige Volksschule (errichtet 1903).
· Das Kultur- und Gemeindeamt, bis ins 16. Jh. zurückreichende Bausubstanz. 1765 wurde dieser Hof vom Stift Melk dem Stift St. Florian um 2000 Gulden abgekauft (seit 2002 unter Denkmalschutz als Gemeindeamt).
Viel wird von den Schätzen unserer Kulturlandschaft und vom kulturellen Erbe gesprochen, die Problematik ist aber die spätere Pflege (samt Umgebung) dieser Zeichen. Sie sind die täglichen Begleiter am Wegesrand als Teil der Kulturlandschaft, oft geht man ungeachtet vorbei.
So wurden zum Beispiel auch in Rohrendorf
· die zwischen 1773 und 1806 errichtete Sebastianikapelle seit dem Jahre 1969 bereits zweimal einer Restaurierung zugeführt,
· die Hiatahüttn seit dem Jahre 1982 (um 1750 errichtet) bereits das zweite Mal renoviert,
· das Rote Kreuz seit 1985 (vor 1773 errichtet) bereits zweimal restauriert,
· der Nischenbildstock in der Lindobelgasse (Loiserkreuz) und der Nischenbildstock bei der Ausfahrt Leisergasse (Leißer Kreuz) seit 1985 zweimal restauriert (vor 1773 errichtet).
Es konnte nicht erhoben werden, warum die zwei Nischenbildstöcke und das Rote Kreuz aufgestellt wurden. Es fehlen auch die historischen und religiösen Hintergründe und deren Bedeutungen. Es bleibt jedem Betrachter vorbehalten, was man aus diesen Denkmälern herauslesen könnte.
Die Grundlagen und der Nachweis, wann folgende Objekte aufgestellt wurden, ergaben sich eher per Zufall. Aus dem Kriegsarchivplan vom Jahre 1773 ist zu ersehen, welche es um diese Zeit bereits gegeben hat.
Z.B.:
· Die Sebastianikapelle 990 bis 1013 (Stift Ebersberg).
· Das Schlüsselhofkreuz 1681 (Jahreszahl und DEHIO).
· Das Rote Kreuz vor 1773.
· Der Nischenbildstock in der Lindobelgasse (Loiserkreuz) vor 1773.
· Der Nischenbildstock in der Leisergasse (Leißer Kreuz) vor 1773.
Die Errichtung eines Flur- & Kleindenkmales vor 1848 war eher eine Angelegenheit der Herrschaften zur persönlichen Darstellung des Grundherrn oder seiner religiösen Einstellung.
Die Anerkennung als Naturdenkmal, wie die Konglomerathöhle, wird von der Bezirkshauptmannschaft auf Antrag eingeleitet und vom Bezirksgericht im Grundbuch vermerkt.
Jeder von uns weiß, dass die Vergangenheit durch neue geschichtliche Erkenntnisse überlagert wird.
Manches ist auch von Irrtümern betroffen.
„Jeder möge in seiner Zeit das Seine beitragen“.
Das Schlüsselhofkreuz (Flurbildstock) ist im Plan auch ersichtlich.
Entwicklung der „Kriegerdenkmale“
Zum 100-Jahr Jubiläum der Feuerwehr Rohrendorf im Jahre 1979 wurde eine Statue des „Heiligen Florian“ vor dem Feuerwehrhaus aufgestellt und am 17. Juni 1979 durch Pfarrer Bernhard Weinbub gesegnet.
Die Initiative ging vom damaligen Feuerwehrverwalter Johann Widhalm aus.
Die Gestaltung der Skulptur oblag dem Steinmetzmeister Karl Kalchhauser.
Gedenktag ist der 4. Mai.
Riede „Ortsplatz“ (KG-UR, EZ 333, Pz 986, Ö) (193,7 m).
Die Statue „Maria im Weingarten“ steht am oberen Ende der Lindobelgasse auf einer Säule.
Der Aufstellungsplatz ist von einer Konglomerat-Trockensteinmauer umgeben und liegt mitten im Rebenland.
Der „Heilige Leopold“ ist seit 1663 der Landespatron von NÖ.
Geschaffen hat diese Skulptur Steinbildhauer Karl Kalchhauser, es ist seine 18. in Rohrendorf. Material Wachauer Marmor. Es soll die Verbundenheit des Anregers Hermann Lederhilger zum Land, zum Weinbau und zum christlichen Glauben repräsentativ zum Ausdruck gebracht werden.
Anlass: Errichtung eines neuen Presshausobjektes (Buschenschanklokal).
Gesegnet am 15. Juni 2012, durch Dechant Konsistorialrat Pfarrer Günter Walter. Dieses Zeichen ist das 25. in der Rohrendorfer Weinberglandschaft.
Gedenktag ist der 15. November.
Riede „Windleuthen“ (KG-UR, EZ 1044, Pz 774/10, P) (252,2 m).
Der „Heilige Koloman“ ist der Pfarrpatron (V 17 07 1012) der Pfarrkirche von Rohrendorf, der auch Stiftspatron von Melk ist. Vom Jahre 1244 bis 1663 war er auch der Landespatron von Oberösterreich, Niederösterreich und Wien (Ur-Österreich).
Der Anlass war die Gestaltung des „Platzes der Generationen“ im Jahre 2011.
Das Gestaltungselement des Sockels ist ein kleiner Wasserfall mit einem Weinbrunnen aus zwei massigen Konglomeratsteinen. Die Skulptur ist aus Wachauer Marmor.
Der Steinbildhauer Karl Kalchhauser, Gestalter vieler Werke in unserer Kulturlandschaft des Weinortes Rohrendorf, hat diese Skulptur, seine 19. in Rohrendorf, geschaffen.
Gesegnet durch Pater Georg Wilfinger, Abt vom Stift Melk.
Gedenktag ist der 17. Juli in NÖ.
Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 1637, Pz 44, Ö) (195,0 m).
Zur Erinnerung:
Diese „Marienstatue“ (Immaculata, die Unbefleckte) stand bis zum Jahre 1985 etwa 47 m nördlich der „Hütte am vorderen Berg“. Im Jahre 2012 ist an dieser Stelle noch ein Rosenstock gepflanzt.
Der Bewirtschafter des Weingartens hat diese bei der Aufgabe seiner Firma, mitgenommen.
Der Anlass der Aufstellung dieser Skulptur war der 60. Geburtstag von Lenz (Laurenz Alois) Moser im Jahre 1965, ein Geschenk von seiner Frau Maria.
Steinmetz Walter Kaufmann aus Schrems, ein Betriebsangehöriger der Weinkellerei Lenz Moser, war der Gestalter der Säule. Die Skulptur selber ist unbekannter Herkunft und Alters.
Das Material ist Mannerdorfer Kalkstein.
Riede „Haid bei der Halterhüttn“ (KG–OR, EZ 710, PZ 1193, P) (312,6 m).
2. Profane Flur- & Kleindenkmäler (29)
Riede „Im Gebling“ (KG-OR, EZ 749, Pz 1256/1, P) (215,6 m).
Die mit Steinplatten gemauerte Hiatahüttn der Berggemeinde Unter-Rohrendorf stand bis zum Jahre 1947 im östlichen Firmenareal der Weinkellerei Lenz Moser in der Riede „Schnabel“ (KG-UR, EZ 77, Pz 633, P) (201,2 m). Durch die Firmenerweiterung der Weinkellerei Lenz Moser wurde diese Hiatahüttn abgetragen und nahe dem Weinkeller von Karl Ulzer in der Riede „Schnabel“ wieder aufgestellt (KG-UR, EZ 155, Pz. 766/1, P) (241).
Durch neuerliche Weingartenschiebungen im Jahre 1964 wurde diese endgültig entsorgt, da das Hüten der Trauben im Jahre 1961 durch die Gemeinde eingestellt wurde (ein Bildmaterial ist nicht vorhanden).
Dieser „Rieden-Grenzstein“ (Wachauer Marmor) im Bereich der Lindobelgasse 14 symbolisierte die Riedengrenze der Rieden „Eben“ / „Schnabel“ vor dem Jahre 1848.
H. G. St. P. steht für „Heiligen Geist Stift Passau“. Die Unterriede „Heiligen Geist“ war im Bereich der Rieden „Eben“ / „Schnabel“.
Nach 1848 durften sich die Grundherren nur jene Grundstücke behalten, die sie auch selber bewirt-schafteten. Dieser Grenzstein hat nur mehr Symbolwert, weil im Jahre 2002 ein Wein-gartengrundtausch mit dem Hl.-Geist-Stift Passau durchgeführt wurde.
Das Domstift Passau besaß von 975 bis 1820 im gesamten Gebiet von Rohrendorf 909 und ein ½ Viertel Weingärten bzw. war der Weinzehent nach Passau zu entrichten. Es müsste daher im Jahre 975 schon ein gedeihliches Weinwirtschaftsleben in Rohrendorf gegeben haben.
Man sprach immer von der (Unter)Riede „Heiligen Geist“ (KG-UR, EZ 1005, Pz 644/1, Ö) (216,1 m).Jüngere Grenzsteine stehen bei der Katastralgemeindegrenze zu Krems.
Im Bereich Rosshimmelweg findet nur ein Ortskundiger den „Wendegrenzstein“ (Wachauer Marmor) aus dem Jahre 1898. Viele sind schon daran vorbei gewandert, ohne ihn zu sehen. Wenn der Grenzstein nicht vom Wuchs freigelegt ist, findet man ihn nicht.
Katastralgemeindegrenzsteine dieser Art gibt es insgesamt drei.
Riede „Im Inneren Wolfgraben“ (KG-OR, EZ 153, Pz 1053/1, Ö) (268,4 m).
Rohrendorf hat eine Marke mit „Höchstwasserstand“ (Mannersdorfer Kalkstein) und diese ist vom Jahre 1899 am Wohnhaus der Familie Pichler in der Unteren Hauptstraße 37, ersichtlich.
Gemäß den Aufzeichnungen seit dem Jahre 1012 gab es bis dato etwa 62 kleinere oder größere Überschwemmungen in Rohrendorf.
Der Höchstwasserstand war 63 cm über dem Gehsteig.
Riede „Ortsplatz“ (KG-UR, EZ 899, Pz .33, P) (193,7 m).
„Erinnerungsschrift“ anlässlich der Gründungsbesprechung des Niederösterreichischen Bauernbundes im Mai 1906 im Weinkeller Franz Mayerhofer in Rohrendorf.
Auf dieser Erinnerungs-schrift ist zu lesen:
Durch diese Gründ-ung wurde der Bauernbund eine Reichsorganisation (Partei).
Die konstituierende Versammlung des NÖ Bauernbundes wurde am 24. Juni 1906 in Wien „Restaurant zum grünen Tor“ abgeführt.
Zu dieser Zeit gab es schon vier starke Bauernvereine, die den Landesvierteln entsprachen.
Am 1. Oktober 1906 erschien der erste „Bauernbündler“ für 35.560 Mitglieder.
Diese Tafel aus Mannersdorfer Kalkstein erinnert an das 25-jährige Bestandsjubiläum im Jahre 1931.
Riede „Im Gelbling“ (KG-OR, EZ 67, Pz .70, P) (201,8 m).
Die gemauerte „Hütte am vorderen Berg“, nahe dem Heinz Conradstor, wurde 1935 errichtet und diente während der Zeit von 1940 bis 1945 auch als Unterstand für die Luftbeobachter.
Nach 1948 war diese Hütte der Einstellplatz für die schwere Planier-raupe des Weinbaubetriebes Lenz Moser.
Diese Hütte, die in der Zwischenzeit zweimal renoviert wurde, ist mit ihren zwei Pappeln ein weit sichtbares Symbol. Bereits aus dem Tullnerfeld kann man sie erkennen.
Im Jahre 2022 wurde an der Südseite eine Holzbrüstung mit einer groben Steinmauer als Rastplatz von der Rohrendorfer Landjugend errichtet.
Riede „Im Rädnern“ (KG-OR, EZ. 710, Pz 1193, P) (210,4 m).
Die „Höchstwassermarke“ aus Marmor, soll an das Hochwasser vom 12. Juli 1954 erinnern.
Der Weinhauer Franz Hofbauer (Eigentümer des Hauerhauses Untere Wienerstraße 10) ist nach der Weingartenarbeit in der Riede „Innerer Satz“ bei einem Wegeunfall mit dem Fahrrad in der Lindobelgasse am 21. Mai 1957 tödlich verunglückt.
Die Unfallstelle ist etwa 38 m nach dem Presshaus der Familie Karl Ulzer (Lindobelgasse 29) auf der rechten Fahrbahn hälfte.
An dieser Stelle wurde zum Gedenken ein „Totenkreuz“ genannt das „Hofbauerkreuz“ aufgestellt. Das Totenkreuz ist aus Schmiedeeisen.
Zu dieser Zeit war die Lindobelgasse ein Fahrweg für Ochsen- und Pferdefuhrwerke (Ohne Kopfsteinpflaster).
Riede „Leinfellnerinn“. (KG-OR, EZ 1340, Pz 1842/1, Ö) (245,4 m).
Dieser „Erinnerungsstein“ wurde im Mai 1966, anlässlich der Befestigung der Marchgasse durch die Gemeinden Gedersdorf, Brunn im Felde, Theiß und Rohrendorf bei Krems, aufgestellt.
Diese Grenzgasse wurde im oberen Bereich mit Kopfsteinpflaster ausgebaut bzw. im unteren Bereich asphaltiert. Dieser Grenzstein bildet zugleich die Katastralgemeindegrenze von Gedersdorf – Unter-Rohrendorf und Ober-Rohrendorf.
Das Material ist Mannersdorfer Kalkstein, gefertigt von Steinmetzmeister Wilhelm Langer aus Landersdorf. Auf der nach Osten gerichteten Fläche ist eine Gedenkinschrift eingemeißelt. Unmittelbar darunter sind die fünf Landesadler in stilisierter Ausführung.
Die Erinnerungstafel steht auf der Riede „Im hohen Lindobeln“ (KG-OR, EZ 1340, Pz 1842/1, Ö) (265,4 m).
Steinbildhauer Karl Kalchhauser hatte die künstlerische Gestaltung über.
Diese Tafel ist aus Mannersdorfer Kalkstein gefertigt.
Die Enthüllung nahm Ing. Sepp Moser vor.
Die Idee dazu kam 35 ½ Jahre nach Errichtung des Heinz Conradstores von Mitgliedern der „Kulturgruppe aufg`sperrt is`“, bzw. Hermann Lederhilger.
Diese Holzskulptur wurde im Jahre 2019 wegen der Errichtung eines Pausensportplatzes vom Schulhof entfernt und im Gastgarten des Gemeindegasthauses (43 m südöstlich) wieder aufgestellt.
Der „Erinnerungsstein“ im Einfahrtsbereich des Steinmasslgrabens war ein Dankeschön an die Wegereferenten für die Errichtung der vielen Wein-gartenwege (Befestigung und Staubfreimachung).
Wegen laufender Beschädigungen hat diese im Hof des Gemeindeamtes 2004 einen neuen Aufstellungsort gefunden.
Der Gestalter dieses Symbols war Steinbildhauer Karl Kalchhauser, anlässlich der Herausgabe einer neuen Wanderkarte.
Die Kinder der Volksschule hatten einen Tag daran gehauen (geübt).
Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 1637, Pz 44, Ö) (195,2 m).
Fünf moderne Steinskulpturen in Form von „Bären“ (Sandsteinimita-tion) wurden anlässlich der Eröffnung der 2. Kindergartengrup-pe im Herbst 1999 im Eingangsbereich des Kindergartens aufgestellt.
Es soll spielende Bären für jede Kindergartengruppe darstellen. Wir wollen Menschen Freude und Wärme schenken. Die NÖ Künstlergruppe K.U.SCH. waren die Gestalter und die Präsentation erfolgte am 26. Mai 2000.
Die Errichtung erfolgte im Rahmen eines Kulturprogramms des Landes Niederösterreich. Man spricht von der „Kunst im öffentlichen Raum“. (Mit etwa drei Prozent der öffentlichen Baukosten soll die Kunst gefördert werden)
Riede „Ortsplatz“ (KG-UR, EZ 333, Pz 986, Ö) (194,2 m).
Ein „Bildstock“ (Blockpfeiler) mit den vier Jahreszeiten wurde mitten im Weingartenbereich bei der hinteren Hofeinfahrt der Familie Alfred Bogner in der Oberen Hauptstraße 24 privat errichtet.
Dieser Bildstock steht am alten Friedhofsweg (Ober-Rohrendorfer Hintausweg) von der Leisergasse zum Friedhof.
Das Pyramidendach ist mit einem Kruzifix bekrönt.
Bemalte Reliefbilder befinden sich auf jeder Seite des Tabernakels.
Im Hintergrund rechts ist der „Hängende Stein“ zu erkennen.
Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 29, Pz 146/2, P) (195,3 m).
Dieser „Bildstock“ (Blockpfeiler) als privates Marterl mit einem Bild der Gottesmutter und dem Jesuskind, erworben in Mariazell, steht im Garten des Hauses Neubauerstraße 116.
Anlass war der 60. Geburtstag von Heinrich Walzer, ein Geschenk von seiner Frau Maria.
Es ist ein Symbol der Weinhauer, gestaltet von Steinbildhauer Karl Kalchhauser.
Das Material ist Sandsteinimitation.
Riede „Unterer Breiten Rain“ (KG-OR, EZ 25, Pz 1548/3, P) (202,5 m).
Das Hochwasser im Jahre 2002, das sogenannte „Hochwasser vom Kamp“ ,überraschte Rohrendorf von einer nie bekannten Seite, aus Richtung Osten.
Durch die Regenfälle von ca. 375 Liter pro m² im Bereich Kampteil und das Brechen der Dämme am Kampfluss im Bereich der Gemeinde Gedersdorf, sowie das Hochwasser in der Donau, konnte die Wassermenge nicht abfließen.
Diese Regenfälle kamen in zwei Etappen. Nachdem das erste Hochwasser im Gemeindegebiet abgepumpt war, kam die zweite Warnmeldung.
Durch die Gegebenheit, dass der Boden nichts mehr aufnehmen konnte, überstieg die zweite Welle die erste Welle um 16 cm.
Der Höchstwasserstand am 13. August 2002 war 75 cm über der Fahrbahn.
Diese „Höchstwassermarke“ wurde auf Privatinitiative von Gerhard Ergoth in der Breitenstraße 2 am Wirtschaftsobjekt im öffentlichen Bereich angebracht.
Das Material ist Granit „Paradiso“.
Riede „In der Breiten“ KG-UR, EZ 581, Pz. .111, P) (193,6 m).
Auf Privatinitiative wurde nach dem Kamp-Hochwasser auch in der Neuweidlinger-straße 13 eine „Höchstwassermarke“ vom 13. August 2002 angebracht.
Es ist das Wohnhaus der Familie Eduard und Elfriede Ehrenleitner.
Der Höchstwasserstand war 49 cm über dem Gehsteig.
Diese Höchstwassermarke vom 13. August 2002 soll einen Vergleich zur Höchstwassermarke vom 12. Juli 1954 am Objekt Neuweidlingerstraße 7 darstellen. Das Hochwasser im Jahre 1954 war in diesem Bereich um 17,5 cm höher als das Hochwasser im Jahre 2002.
Riede „In der Breiten“ (KR-UR, EZ. 605, Pz. .131, P) (193,8 m).
Eine Drahtskulptur (phantastischer Regio-nalismus) als „Urbeere“, die aus dem Rohrendorfer Konglomerat entspringt, wurde im Jahre 2004 im Hof des Gemeindeamtes aufgestellt.
Diese Plastik soll darstellen, dass Winzerhände die Beere tragen und der Weinbau ein geschichtlicher Bestandteil seit jahrhunderten ist.
Fritz Gall aus Mauternbach ist der Künstler. Weinskulpturen und Lössbilder sind seine Werke.
Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 1637, Pz 44, Ö) (194,9 m).
Im Mai 2005 wurde eine „Gedenktafel“ (Jura Marmor) zur Erinnerung an die Kriegsopfer am Parkplatz Bahnstraße, angebracht.
Es handelt sich um jenen Bereich, wo am 8. Mai 1945 elf Personen durch russische Artilleriefehlschüsse beim Wegräumen einer Panzersperre ums Leben kamen. Das Ziel soll der Bahnhof gewesen sein.
Auf dieser Tafel wird von neun Ortsbewohnern geschrieben, es sind aber zehn Namen eingemeißelt. Tatsächlich waren es aber elf Personen. Kausl J. = Kausel Josef.
Es fehlt: Griessler Vinzenz.
Der Gestalter war Steinbildhauer Karl Kalchhauser.
Im Jahre 2020 wurde diese Tafel zum restaurierten Kriegerdenkmal gestellt. (Siehe Seite 13)
Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 43, Pz 41, Ö) (194,9 m).
Eine Skulptur wurde auf dem Kinderspielplatz aufgestellt.
Sie stellt eine Weltkugel „Maximundus“ dar und wurde als verbindendes Symbol im Jahre 2007 den Ortsbürgern gewidmet.
Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 1637, Pz 44, Ö) (194,9 m).
Anlass: Der Kabarettist Dipl. Ing. Peter Meissner und Mag. Birgit Brunner pflanzten einen Weinstock vor dem “TOP Heurigen-lokal“ Melitta & Johann Puchinger.
An diesem Tag schenkte Mag. Birgit Brunner der „Kulturgruppe aufg`sperrt is`“ einen kabarettistischen Abend, der von 83 Weinbergfreunden genossen wurde.
Gestaltet hat diese Tafel die Steingraveurin Helga Peranek. Die Tafel ist aus italienischem Granit „Paradiso“.
Riede „Leinfellnerinn“ (KG OR, EZ 277, Pz 435, P) (268,1 m).
Am 30. April 2011 wurde eine weitere profane Kleinskulptur ein „Sonnenbär“, (Sandsteinimitation) im Spielgarten der Kindergartenanlage anlässlich des Kindergartenzubaues aufgestellt.
Ein Sonnenbär, der vom NÖ Landtags-präsidenten Ing. Hans Penz enthüllt wurde.
Dieser Sonnenbär wurde zum Teil von den Kindern gefertigt und vom Steinbildhauer Karl Kalchhauser gestaltet.
Die Idee hatte gfGR BM Franz Mayer.
Riede „Ortsplatz“ (KG-UR, EZ 333, Pz 986, Ö) (193,7 m).
Der „Martin Vollert Platz“ erinnert an Martin Vollert, der mit Josef Rosenberger die Gemeinde-partnerschaft zwischen Obersulm und Rohrendorf im Jahre 1982 als Gemeinderat von Obersulm in die Wege geleitet hat.
Der Partnerschaftsvertrag wurde am 21. Juni 1986 unterzeichnet.
Martin Vollert war im Jahre 1954 Praktikant im Weinbaubetrieb von Lenz Moser und lernte die sogenannte „Hochkultur“ kennen. In diesem Jahr hatte er auch mit der Weinhauerfamilie Josef Rosenberger den Anschluss an die Rohrendorfer Landjugend gefunden. Die Familie Josef Rosenberger pflegte mit der Familie Martin Vollert in diesen 57 Jahren einen besonderen, freundschaftlichen Familienkontakt. Die Verbundenheit war so innig, dass einige Rohrendorfer Weinbauschüler ihr Praktikum in der Partnergemeinde Obersulm absolvierten. Die Aufstellung der Erinnerungstafel mit Tisch, zwei Bänken und Pflanzung eines Baumes erfolgte am 5. September 2011. Von dem Platz hat man einen schönen Blick ins Tullnerfeld, zum Stift Göttweig und in das Dorf.
Riede „Im Gebling“ (KG-OR, EZ. 1650, Pz 1175/2, P) (252,3 m).
Weiters gab es im Lager fünf Baracken als Unterkünfte.
Das Barackenlager umfasste auch ein Küchengebäude mit Keller, einen Speisesaal, ein Krankenrevier, eine Kanzlei, eine Wäscherei, eine Sport-halle sowie eine Gefängniszelle. (Dieses Bild ist von Peter Juster)
Der Appellplatz mit Waschplatz komplettierte das Lager.
Ein Schranken mit Wachhütte war der sichtbare Abschluss nach außen.
Im südlichen und östlichen Bereich der Au von Neustift wurden außerhalb des Lagerbereiches Gebäude für eine Lagerführung aufgestellt.
Von 1940 bis 1945 wurde dieses Lager vom Reichsarbeitsdienst belegt.
● In dieser Zeit wurde am Weinberg unterhalb der Riede „Neusiedl“ der Eiserrinnweg angelegt.
● Der Weg zwischen Viehtriftweg (Bereich Spatzenturm) und dem Neusiedlweg – genannt der „Leimerweg“ (Unterhalb der Riede „Leimern“) wurde ebenfalls 1941/42 angelegt.
● Vom Steinmasslgraben zur Lindobelgasse durch die Riede „Leinfelnerinn“ war ebenfalls ein Weinberg-Verbindungsweg geplant. Dieser Weinbergweg sollte zwischen den Presshäusern Kargl und Mayer in die Lindobelgasse geführt werden.
Vom 9. Mai 1945 bis 20. Oktober 1945 bezogen die Russen dieses Lager, samt dem Lager in der Au beherbergte es etwa 2.000 Russen.[10]
Riede „Hintaus“ (KG-Neustift, Pz. 176 bis 181 vor Aufteilung auf sieben neue Parzellen, P) (194,0 m). Die Fläche des Lagers hatte etwa 6.550 m².
3. Naturdenkmäler (4)
Das älteste Wahrzeichen von Rohrendorf ist jedoch der „Hängende Stein“ am Saubühel.
Der Stein ist ständig in Bewegung. Um 1960 konnte man vom dahinter liegenden Stein auf gleicher Höhe hinüber springen, heute ist ein Zwischenraum von etwa 2 Meter gegeben. Das Materialgemisch ist ein „Hollenburger-Karlstettener Konglomerat“.
Dieses dörfliche Wahrzeichen wurde jedoch nicht mittels Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Krems als Naturschutzbehörde im April 2012 auf Anfrage / Überprüfung als Naturdenkmal aufgenommen.
Die Grundeigentümer hätten ihre Zustimmung geben müssen und wären für jede Beschädigung / Instandhaltung / Fremdschaden usw. durch Änderung der Gesetzeslage im Jahre 2002 voll verantwortlich gewesen.
Riede „Im Gebling“ (KG-OR, EZ 1650, Pz 1148, P) (287,7 m).
Naturdenkmäler gemäß den Behörden (3)
Im Jahre 1978 wurde die „Konglomerathöhle“ durch Ing. Franz Mayerhofer wieder bekannt gemacht. Gemäß Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Krems vom 8. Februar 1982, 9-N-80427/5, (Einlageblatt Nr. 69) wurde diese auf Antrag zum Naturdenkmal erklärt. Die Grundbucheintragung erfolgte durch das Bezirksgericht Krems, Beschluss vom 17 03 1982, 1380/82 (26 04 1982, II/3-551-09/49).
Der Einstieg ist etwa 41 m östlich (92 °) vom Heinz Conradtor. Die Höhle selbst ist in der Riede „Im Rädnern“. Diese Naturhöhle hat eine Länge von etwa 218 m, die Höhendifferenz beträgt 17 m. Die einzelnen Höhlenabschnitte haben unterschiedliche Höhen von einem bis acht Meter. Der Höhleneingang liegt am früheren uralten Weinbergweg zum Saubühel (Ochsenweg, Hasengloit, heute ein Teil des Hauersteiges). Der Höhleneinstieg ist mit einer Plakette gekennzeichnet.
Riede „Im Gebling“ (KG-OR, EZ 802, Pz 1158/2, P) (291,6 m).
Mit dem Einlageblatt Nr. 70 wurde eine Felsbildung der „Steinwandlschluf“ mittels Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Krems vom 8. Februar 1982, 9-N-80436/2, als Naturdenkmal erklärt. Grundbucheintragung, Beschluss des Bezirksgerichtes Krems vom 17. März 1982, Zl. 1382/82.
Diese Naturhöhle ist ca. 14 m lang, 1,5 bis 4 m breit, 1,2 bis 0,4 m hoch. Der Eingang ist 384 m in westsüdwestlicher Richtung (259 °) vom Heinz Conradtor.
Riede „Im Gebling“ (KG-OR, EZ 710, Pz 1193, P) (292 m).
Unter dem Namen „Steinwandlloch“ wurde eine weitere Felsbildung mittels Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Krems vom 8. Februar 1982, 9-N-80435/2 mit dem Einlageblatt Nr. 71, als Naturdenkmal aufgenommen. Grundbucheintragung, Beschluss des Bezirksgerichtes Krems vom 17. März 1982, Zl.: 1381/82. Diese Naturhöhle im Konglomeratstein ist ca. 9,4 m lang, bis 3 m breit und ca. 1 m hoch. Der Eingang ist 187 m südwestlich (241 °) vom Heinz Conradtor.
Riede „Im Gelbling“ (KG-OR, EZ 1650, Pz 1148 und EZ. 710, Pz 1193, P) (296 m).
Lageplan der drei erklärten Naturdenkmäler vom 25. Februar 1980 am Rohrendorfer Weinberg.
Der gesamte Weinberg hat auch den Namen „Kaiserstiege“.
Bei diesem Materialgemisch spricht man von einem „Hollenburger-Karlstettener Konglomerat“.
Der Höhlenforscher Gerald Knobloch beschreibt am 25. 02. 1980 diese Höhle (mit dem Lageplan) wie folgt:
„Diese derzeit größte bekannte Konglomerathöhle Österreichs war den Weinhauern der näheren Umgebung schon immer bekannt.
Auch Becker Anton (1925) erwähnt die Höhlen am Saubühel“.
Die Grundherren für unser Gebiet bis 1383, die vermutlich die ersten Flur- & Kleindenkmäler errichteten.
*1 Als Vertreter des Königs (Präfekt des Ostlandes, Verwalter des Krongutes).
Aufzählung der Zeichen für das Suchsystem
Such-System WGS 84
1 Religiöse Flur- & Kleindenkmäler (Zeichen des Glaubens)
2 Profane Flur- & Kleindenkmäler (Zeichen der Wirtschaft)
3 Naturdenkmäler (Zeichen in der Natur)
4 1947 abgerissen
5 1964 abgerissen
6 1985 entfernt
7 1946 abgerissen
W = Standort Weinberg
Die Nachbar-Katastral(steuer)gemeinden:
● Langenlois 12215 (nördlich)
● Gobelsburg 12210 (nord-östlich)
● Gedersdorf 12108 (östlich)
● Stratzdorf 12134 (östlich)
● Altweidling 12137 (süd-östlich)
● Weinzierl bei Krems 12138 (südlich)
● Landersdorf 12115 (westlich)
● Krems an der Donau 12114 (westlich
● Gneixendorf 12109 (westlich)
Niederösterreich hat 573 Gemeinden mit 3040 Katastralgemeinden.
Ein besonderes Zeichen ist das Wappen der Gemeinde Rohrendorf bei Krems.
Die Verleihung des Wappens erfolgte am 10. November 1967.
Der Landeshauptmann Ökonomierat Andreas Maurer überreichte dem damaligen Bürgermeister Laurenz Moser bei einer würdigen Feier im Lenz Moser-Atriumhaus das neu ge-schaffene Ortswappen.
Das schräg geteilte Wappen mit gold und blau als Grundfarbe, trägt als Symbol den schwarzen Adler und die goldene Traube mit Grüner-Veltliner-Blatt.
Das zentral liegende Kleinwappen mit rotem Grund zeigt die Melker Schlüssel als Bekundung der jahrhundert alten Bindung mit dem Stift Melk.
Die Gestaltung dieses Wappens erfolgte durch Frau Annemarie Moser, der Gattin des damaligen Bürgermeisters Laurenz Moser.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass es in Rohrendorf eine alte Fahne aus dem Jahre 1816 in privater Hand gibt.
Diese Fahne trägt auf der einen Seite die Aufschrift „Rodendorf 1816“, auf der anderen Fahnenseite scheint die Stickung „Für Gott Fürst und Vatterland“ auf. Auf der Spitze der Fahnenstange sind die Initialen „CW“ eingraviert.
Diese Fahne sollte einer Restaurierung zugeführt und im Gemeindemuseum ausgestellt werden.
Es darf bemerkt werden, dass es für den Ort „Ober-Rohrendorf“ in Urkunden, Schriften, Plänen und Abhandlungen weitere 21 verschiedene Namensschreibweisen gab.
Zunftzeichen der Handwerker in Rohrendorf. Vor 1918 gab es in NÖ mehr als 86 Zunftzeichen.[13]
Bäcker
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Bauunternehmer
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Brunnenbauer
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Elektrogewerbe
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Erdbewegungen
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Fassbinder
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Fleischhauer
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Friseur
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Gärtner
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Holzwaren/Drechsler
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Huf- und Wagenschmied
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Landmaschinenbauer
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Milchverwertung
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Sattler
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Tapezierer
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Schlosser
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Schneider
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Schuhmacher
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Spengler
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Steinmetz
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Strick- und Wirkwaren
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Tischler
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Wagner
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Wäscherei
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Zimmerei
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Für folgende Berufe gab es keine Zunftzeichen: Ärzte, Banken, Baustoffhandel, Gastbetriebe, Gemischtwaren-handel, Hebammen, Weinhandel, Ziegelerzeugung, usw. Eine Erhebung bei der NÖ Wirtschaftskammer ergab, dass es in der Zeit von 1901 bis 2000, 62 verschiedene Berufe in 126 Betriebsstätten/Häusern in Rohrendorf gab.
207 Betriebsinhaberfamilien – Firmen – Genossenschaften übten diese Gewerbe aus.
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Kleine Geschichte Rohrendorfs.
Das Gemeindegebiet (Aufnahme) um 1968.
Apsis der Pfarrkirche von Rohrendorf vom Jahre 2013 anlässlich des 900-Jahrjubiläums von Ober-Rohrendorf mit dem Stift Melk. (Hermann Lederhilger)
Bild vor dem Jahre 1933 von der Landesbibliothek Niederösterreich.
Aufgenommen im Oktober 2013. (Hermann Lederhilger)
Allgemeines
Die Riednamen wurden aus Plänen bzw. Grundstücksverzeichnissen des Landesarchivs Niederösterreich vom Jahre 1806 entnommen. Es gab ab 1806 45 Riednamen mit 2.941 Parzellen. 101 oft genannte Riednamen aus Urkunden und Schriften von 1150 bis 1869 im Buch „Geschichte des Stiftes Melk II. Band, II. Abteilung“ Dr. Ignaz Franz Keiblinger bzw. „Die Flurnamen des Gebietes um Krems an der Donau“ Dr. Elisabeth Kugler, sind damals entschwunden. Die Seehöhe wurde aus Dienstkarten festgestellt.
Insgesamt gibt es somit 56 dokumentierte Symbole (religiöse / profane Flur- & Kleindenkmäler, Naturdenkmäler, Zeichen, Skulpturen, Symbole, usw.) in der offenen Flur, davon 28 im Bereich Weinberg. Es gibt keine genaue Definition, was religiöse oder profane Flur- & Kleindenkmäler (Skulpturen, Symbole, Zeichen, usw.) sind. Vier Symbole wurden in den letzten Jahren abgerissen oder entfernt.
An alten Symbolen mit Bild fehlen eigentlich nur die im Jahre 1964 durch die Weinkellerei Lenz Moser abgerissene gemauerte „Hiatahüttn“ von Unter-Rohrendorf in der Riede „Schnabel“ (KG-UR, EZ 155, Pz 766/1, P) (241 m).
Ebenso die Marienstatue „Maria Immaculata“ (die Unbefleckte), 18. Jh., die stark überarbeitet, auf einer Säule, nördlich über dem Ort gemäß dem DEHIO 1990 Seite 830, stand.
In Plänen des Landesarchivs vom Jahre 1806 (2. Franzisceische Landesaufnahme) ist auf der Riede „Haid bei der Halterhüttn“ („hoad bn da holdahitn“) ein größeres viereckiges Objekt im vorderen Bereich des Plateaus eingezeichnet, das eine Hütte darstellen könnte (vermutlich daher auch diese Riedenbezeichnung). Standort; System WGS84 15,65379, 48,42898. Höhe 312 m.
Dieses Plateau hat ein Ausmaß von etwa 60,6 ha. Bis zum 1. Weltkrieg wurde dort das Vieh gehütet. Ursprünglich unfruchtbarer Landstrich, der erst im Laufe der Zeit nach modernen Methoden der Bodenkultur in Nutzfläche für den Weinbau umgewandelt wurde. Als Erinnerung gibt es heute noch den „Viehtriftweg“.
Auf dieser Riede, auf der Westseite des Saubühel-Plateaus, hat im Jahre 1933 Lenz Moser die erste Hochkultur mit den Sorten Grüner Veltliner, Rotgipfler und Frühroter Veltliner ausgepflanzt. Das Format war 3,50 x 0,80 m mit einer späteren Stammhöhe von 80 cm. Mit schweren Raupenmaschinen wurde der Boden nach 1948 aufgerissen und heute sind dort ca. 53,5 ha ertragreiche Weingartenflächen.
Der Weinbaupionier Lenz (Laurenz Alois) Moser stellte der Öffentlichkeit am 17. Oktober 1951 auf dieser Riede seine Wein-Hochkultur auf diesem Weingarten, vor.
Die Grundlagen zu dieser Publikation waren:
· Kriegsarchivplan vor 1773 vom Staatsarchiv Wien.
· Pläne vor 1806 vom Landesarchiv Niederösterreich mit Schriften dazu.
· Einladungen, Festschriften, Bilder und Hinweise von Bürgern.
· Materialfeststellung durch Steinmetzmeister Karl Kalchhauser.
· Durchsicht von Mag. Pfarrer Bartholomäus Freitag (Pfarrer in Brunn).
· Kunsthistorikerin Walpurga Oppeker.
· Höhlenforscher Mag. Gerald Knobloch.
Literatur:
Benesch, Evelyn: Die Kunstdenkmäler Niederösterreichs nördlich der Donau. DEHIO. Wien 1990.
Auf Fußnotenhinweise wurde allgemein verzichtet. Die Abbildungen bis auf die Bilder auf Seite 12 und Seite 19 unten wurden vom Zusammenfasser erstellt. Ein Bild von der „Hiatahüttn“ in Unter-Rohrendorf war nicht auffindbar.
DENKMAL Pflege Forschung Schutz
im Sinne des Bundesdenkmalamtes kann in einer Gemeinde sein:
4.000/ 3.000 v. Chr.
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Skelettbestattungen, Lengyelkultur.
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Ober-Rohrendorf
Richard Pittioni. Fundverbleib Museum Krems.[26]
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3.000 v. Chr.
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Keramik von Rohrendorf. Bäuerliche Kultur der jüngeren Steinzeit.
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Rohrendorf.
Museum Krems.[27]
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2.500
v. Chr.
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Eine mittelneolithische Besiedlung.
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Rohrendorf.[28]
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1.600 v. Chr.
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Bronzezeitliches Grab.
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Ober-Rohrendorf.
Richard Weißhäupl. Fundverbleib Museum Krems.[29]
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800 v. Chr.
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Eisenzeitlicher Begräbnisplatz, hallstättische Brand- und Körpergräber.
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Unter-Rohrendorf, Parzellen 564/1, 565 bis 567.[30]
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2. Jh. n. Chr.
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Urgeschichtliches Siedlungsgebiet.
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Landersdorf, Parzelle 83/2.[31]
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6. Jh. n. Chr.
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Rugische Bestattungen, großer Langobardenfriedhof, Streufunde.
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Unter-Rohrendorf, Parzellen 564/1, 565 bis 567.
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9. Jh. n. Chr.
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Slawisches Körpergrab mit Grabbeigaben.
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Ober-Rohrendorf, Parzelle .194.[32]
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11. bis
17. Jh.
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Friedhof, Funde von Kreuzen und Knochen.
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Nondorf, jetzt zur KG Weinzierl gehörig.[33]
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Hinweise: Die weiteren archäologischen Funde in z.B. Gobelsburg, Hadersdorf und Grafenwörth würden eine weitere Erhellung der Geschichte in unserer näheren Umgebung, ab etwa 4.000 v. Chr. (vorkeltische Besiedlung - Illyrer) ergeben.
Insbesondere auch die vielen Publikationen von „ASINOE“ etwa 27 Schriften („Barbara Wewerka Dr., Krems“).
In Hollenburg wurde im Jahre 2021 ein ca. 3.800 Jahre altes Bronzebeil gefunden.[34]
War das die Geburtsstunde von Niederösterreich oder von Ur-Österreich? Ober-Österreich gehörte bis 1156 noch zum Herzogtum Bayern.
Ober-Rohrendorf im Jahre 1767. © NÖ Landesregierung
Dieses gelb/blaue Gemeindewappen von Rohrendorf bei Krems, symbolisiert in den Farben das Land Niederösterreich, mit dem Adler den Staat Österreich, mit dem Schlüssel die 735-jährige grundherrschaftliche Zugehörigkeit zum Stift Melk und mit den Weintrauben, einen Ort mit einem großen Terrassen-Weinberg.
Vielfältiger kann sich ein Weinbauort mit seinem Wappen nicht vorstellen.
Dieses Gemeindewappen hat Annemaria Moser (Gattin des Bgm Laurenz Moser) 1965/66 entworfen. Am 10. November 1967 wurde es von der NÖ Landesregierung genehmigt.
Schlussbemerkungen:
Nicht dokumentiert wurden (die Frage ist immer das Ziel einer Publikation - Information oder Abhandlung)
· der Erhaltungszustand der Denkmäler mit Größenbeschreibung und Besonderheiten samt Legenden
· öfters der genaue Anlass der Errichtung
· die historischen und religiösen Hintergründe und Bedeutungen
· einige Katastralgemeinde-Grenzmarken (wie Unter-Rohrendorf –Altweidling – Weinzierl, Krems – Gneixendorf – Ober-Rohrendorf als Wasserscheidengrenzstein, Gneixendorf – Ober-Rohrendorf – Langenlois,)
· einige Totenkreuze
Von der Einarbeitung der Umgebungsbilder der Zeichen / Skulpturen wurde Abstand genommen (Etwa 28 Seiten wären es unerlässlich gewesen).
In folgenden Publikationen wurden die Kleindenkmäler / Skulpturen / Zeichen usw. unserer Kulturlandschaft zum Teil festgehalten (diese liegen in der Landesbibliothek Niederösterreich auf):
· Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe. 2007. 2. Aufl. 2019. 103 S. (Sign.: 117.168 B).
· Rohrendorf Der Weinberg und seine Chronik. 2009. 282 S. (Sign.: 124.629 B). ISBN 978-3-902589-12-5.
· Buschenschank in Rohrendorf. 2010. 2. Aufl. 2018. 140 S. (Sign.: 61.364 B).
· Rohrendorf 18 Jahre Kulturgruppe aufg`sperrt is`. 2010. 2. Aufl. 2014. 53 S. (Sign.: 130.228 B).
· Religion und Kirche Dorfleben und Brauchtum. 2011. 142 S. (Sign.: 139.217 B).
· Vom Gut „Wädling“ zum Ortsteil „Neuweidling“. 2011. 2. Aufl. 2019. 69 S. (Sign.: 187.289 B)
· Neustift an der Donau, Geschichte-Wirtschaft-Gesellschaft. 2014. 156 S. (Sign.: 161.023 B)
· Fünf Jahre Dorferneuerung in Rohrendorf. 2015. 78. S. (Sign.: 175.517 B)
· Weinkeller und Presshäuser im Wandel der Zeit. 2018. 59 S. (Sign.: 182.166 B)
· Archäologie mit Zeitgeschichte Rohrendorf bei Krems und Umgebung. 2019. 79 S. (Sign.: 198.197 B)
· 900 Jahre Ober-Rohrendorf beim Stift Melk. 2020. 59 S. (Sign.: 203.386 B)
· Lesehöfe der Klöster in Krems - Gedersdorf – Rohrendorf. 2020. 2. Aufl. 2021. 138 S. (Sign.: 207.372 B)
· D` Meisläckern Nacht oder das Zirpen der Grillen. 2021. 114 S. (Sign.: 212.614 B)
· Das Leben am Strom. 2022. 99 S. (Sign.: 221.745 B)
Diese Publikationen haben keinen Zusammenhang mit der EU-weiten Aktion „Erfassung der Klein- und Flurdenkmäler“ seit 2010, an der auch etliche Gemeinden in NÖ bzw. auch Rohrendorf bei Krems teilnahm. In Rohrendorf wurden von 56 erfassten Zeichen, nur 20 Zeichen in das EU-Programm (www.kleindenkmal.at oder www.kleindenkmaeler.com) aufgenommen.
Fußnoten