auch-das-ist-rohrendorf  
 
  19 Klein- u. Naturdenkmäler 17.04.2025 02:24 (UTC)
   
 


19   Klein- und Naturdenkmale in Rohrendorf bei Krems
Auszug aus einer Zusammenfaasung vom Mai 2023, 3. Auflage.

 Rohrendorfer  Klein-
und  Naturdenkmäler

Reihe: Lokal- und Alltagsgeschichten

3. Auflage Rohrendorf 2023

 Titelblatt: Neuweidlinger Kapelle 1993

               eine Radierung von BM Ing. Friedrich Bauer

 Druck:    Eigendruckverfahren

 Anschrift des Zusammenfassers: Hermann LEDERHILGER               Hans Heppenheimerstraße 20/EG                                                A 3495 ROHRENDORF bei Krems                                                   06507417785                                                                  hermann.lederhilger@gmail.com                                              auch-das-ist-rohrendorf.de.tl

 Diese Publikation ist in allen ihren Teilen urheberrechtlich geschützt.

 Liebe Leserin! Lieber Leser!

 Für eine vierte angepasste Auflage:

Sollte ein Dorfsymbol / Zeichen / Skulptur (Flur- & Kleindenkmal, Naturdenkmal) im öffentlichen Raum nicht zeitgemäß oder unvollständig dokumentiert bzw. entschwunden ist, ersuche ich um Mitteilung.

Auch von privater Hand werden neue Kleindenkmäler in der öffentlichen Flur errichtet.

Bitte übermitteln Sie mir folgendes wenn möglich: Bild, Anreger, Jahr, Anlass, Standort, historische und religiöse Hintergründe und Bedeutungen, Material, Gestalter, Zeitpunkt der Segnung, Erhaltungszustand, Legenden, Eigentümer, Auftraggeber, Gedenktag, usw.
 Aus verschiedenen Geschichtsquellen galt der Leitgedanke

 „Sammeln  –  Sichten  –  Ordnen  –  Überprüfen  –

Ergänzen  –  Bewahren  –  Publizieren“.

Register  

Die derzeitigen Nachforschungen ergaben, dass es im Gebiet Rohrendorf kein Rechtsdenkmal, wie einen „Pranger“, (Schand- und Ehrenstrafen) gab.

Die niedere Gerichtsbarkeit (Dorfgerichte) gab es jedoch in den Katastralgemeinden (Herrschaftsbereichen) „Ober-Rohrendorf“, „Unter-Rohrendorf mit Weidling“ sowie in „Neustift an der Donau“ bis 1848. Die Zuständigkeit war nur im jeweiligen Ortsbereich (innerhalb des Palisadenzaunes) gegeben. Es gab auch zwei Weinberggerichte (zwei eingezäunte Weingartenberge) und neun Gerichte der neun Grundherren (in den freien Fluren).

In der Stanzgasse oder Gansgasse, der Grenzgasse zwischen Ober-Rohrendorf und Unter-Rohrendorf (heute Bahnstraße), ein Weg zwischen Zäunen oder Hecken, durch den früher Tiere über den Viehtriftweg auf den Saubühel getrieben wurden.[1] In dieser Gasse stand außerhalb des Ortsgebietes ein Stein, wo der Missetäter für das Land(Blut)gericht Grafenegg (der Todesstrafe unterliegenden Verbrechen) mit Gürtel und Band angebunden wurde (1693).[2] Sein Hab und Gut blieb aber dem Stift Melk (von Ober-Rohrendorf) bzw. dem jeweiligen Grundherrn von Unter-Rohrendorf oder von Neustift an der Donau dem Stift Zwettl. Im Jahre 1604 wird von einer doppelten Keichen (Gefängnis) im Weidlinghof für das „Gut Wädling“ (Unter-Rohrendorf) geschrieben.[3] Ein Kerker unter der Stiege im Melkerhof wird 1688 für das Gut Ober-Rohrendorf erwähnt.[4] Im „Weidlinghof“ wurde dreimal im Jahr der Gerichtstag (Taiding = die kleinen (Tages) Dinge - Vergehen) für Unter-Rohrendorf abgehalten, in Neustift nur einmal im Jahr, im Gut Ober-Rohrendorf (Melkerhof) ebenfalls dreimal im Jahr.

 

 

 

Generelles

 

Ehemalige Obergrundherren und Grundherren vor 1848

40

Aufzählung der Zeichen für ein Such-System

42

Das Gemeindewappen als Zeichen 1967

44

Fahne „Radendorf“ 1816

45

Zunftzeichen der Rohrendorfer Handwerker vor 1918

46

Kleine Geschichte Rohrendorfs 970, 1208, 1950

48

Apsis der Kirche von Rohrendorf vom Jahre 1903 und 2013

49

Kirche 1933, 2013

50

Allgemeines

51

Grundlagen und Literatur

52

Denkmal „Pflege - Forschung - Schutz“

53

Schlussbemerkung

57

Fußnoten

59

Vorwort

 Klein- und Naturdenkmale zählen zu den Schätzen unserer Kulturlandschaft.

Diese wird nicht nur durch die großen, bekannten Kulturgüter und Naturschutzobjekte charakterisiert, sondern auch durch die zahlreichen Klein- und Naturdenkmäler, die von vielen unbeachtet, unsere Landschaft maßgeblich prägen.

Sie sind ebenfalls Teil des kulturellen Erbes und geben dem ländlichen Raum einen eigenständigen und unverwechselbaren Charakter.

Ihre Vielfalt ist groß und auch ihre Gefährdung. Hin und wieder verschwindet ein Kleindenkmal und es fällt nicht sofort auf.

Manchmal geraten sie auch in Vergessenheit, weil sie heute keinem Zweck mehr dienen. In den letzten Jahren haben sich erfreulicherweise viele Gemeinden mit diesem Thema auseinander gesetzt und es sind viele entsprechende Projekte entstanden.

Die vorliegende, sehr gelungene Publikation, wurde mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail zusammengestellt und soll helfen, sich der Besonderheiten, die oft im wahrsten Sinn des Wortes vor der Haustüre liegen, bewusst zu werden.

Sie trägt zur Verbreitung von kulturhistorischem Wissen bei und hilft, den Bestand zu dokumentieren und letztlich zu schützen.

 Jänner 2012

 Ihr Hofrat DI Wolfgang Hirmke

Geleitwort

Es ist schon lobenswert, dass unsere Kirchen und Schlösser mit Kunstwerken überfüllt sind, aber dadurch gibt es auch keinen Platz mehr, für heutige Darstellungen.

In denkmalpflegerischer Hinsicht wird diese historische Pracht wie ein Schatz verwaltet und auch restauriert.

Es hat aber jede Zeit ihre eigene Ausdrucksform, mit der man eben dann auf Kleindenkmäler ausweicht.

Ob es sich um religiöse oder profane Kunstform handelt, ist eben schon der Freiheit unserer Demokratie zuzuordnen, aber es ist auf alle Fälle ein schönes Handwerk vom Volk.

Unser lieber Hermann Lederhilger ist schon lange dabei, diese historischen Belange sehr gefühlvoll und historisch genau aufzulisten, um sie für unsere Nachwelt zu erhalten.

Dafür ist ihm sicher sehr herzlich zu danken.

Jede Publikation dieser Art ist auch ein gelungenes Kleinod und man kann dazu nur gratulieren.

Rohrendorf, im Jänner 2012 (+ 2014).

Steinbildhauer
Karl Kalchhauser

 Einleitung

Der Begriff „Kleindenkmal" ist nicht einheitlich definiert (es soll an etwas erinnern). Im Allgemeinen versteht man darunter religiöse und profane, freistehende, ortsfeste, kleine, von Menschenhand geschaffene Gebilde aus Stein, Beton, Metall, Holz, Glas, Bilder, usw. in unserer Kulturlandschaft.

Es sind überwiegend Kreuze, Bildstöcke, Marterl, Kapellen, Skulpturen, Gedenksteine, Türme, Säulen, usw., diese sind Zeichen unseres Glaubens und des wirtschaftlichen Lebens, aber auch des sozialen Umfeldes ebenso ihrer jeweiligen Zeitepoche (Heimatgeschichte).

Die jeweilige Institution / Gruppe legt für sich individuell fest, was zum Denkmal erhoben wird (sein soll). Auch Grenzmarken, Straßen, Quellen, Brunnen, Wegweiser, Pranger, Hiata-Unterstände, Hochwassermarken, usw. kann man zum Denkmal erklären. Bei Felsbildungen spricht man von Naturdenkmälern. Das Beschreibungsziel legt jede Institution / Gruppe für sich selber fest. „Was ein Denkmal zum Denkmal macht, ist nicht sein Alter, sondern seine Botschaft“.[5]

Das Bundesdenkmalamt hat ein Bundesdenkmalschutzgesetz, das so definiert ist, dass eine Fachgruppe entscheidet, was im Sinne des Denkmalschutzgesetzes ein Denkmal ist (historische Bauten). Die Überprüfungen durch das Bundesdenkmalamt sind langwierige Prozesse.

Es geht um Schutz und Pflege alter Materialien.

 Für Rohrendorf stehen gemäß BGBl. I Nr. 170/1999 (DMSG) folgende Gebäude unter Denkmalschutz, man spricht von Baudenkmälern:

·        Die Kirche „Heilige(n) Koloman“ (Kirche abgetrennt 1314 von der nach dem Jahre 1014 errichteten Mutterpfarre Krems, selbständige Pfarrkirche ab 1355 durch Freikauf). Der „Heilige Koloman“ wurde wahrscheinlich nach dem Jahre 1244 der Pfarrpatron der Kirche in Ober-Rohrendorf.

·        Die Sebastianikapelle (erstmalige Erwähnung um 990/1013. Siehe Seite 11).

·        Die jetzige Volksschule (errichtet 1903).

·        Das Kultur- und Gemeindeamt, bis ins 16. Jh. zurückreichende Bausubstanz. 1765 wurde dieser Hof vom Stift Melk dem Stift St. Florian um 2000 Gulden abgekauft (seit 2002 unter Denkmalschutz als Gemeindeamt).

Viel wird von den Schätzen unserer Kulturlandschaft und vom kulturellen Erbe gesprochen, die Problematik ist aber die spätere Pflege (samt Umgebung) dieser Zeichen. Sie sind die täglichen Begleiter am Wegesrand als Teil der Kulturlandschaft, oft geht man ungeachtet vorbei.

So wurden zum Beispiel auch in Rohrendorf

 ·        die zwischen 1773 und 1806 errichtete Sebastianikapelle seit dem Jahre 1969 bereits zweimal einer Restaurierung zugeführt,

·        die Hiatahüttn seit dem Jahre 1982 (um 1750 errichtet) bereits das zweite Mal renoviert,

·        das Rote Kreuz seit 1985 (vor 1773 errichtet) bereits zweimal restauriert,

·        der Nischenbildstock in der Lindobelgasse (Loiserkreuz) und der Nischenbildstock bei der Ausfahrt Leisergasse (Leißer Kreuz) seit 1985 zweimal restauriert (vor 1773 errichtet).

 Es konnte nicht erhoben werden, warum die zwei Nischenbildstöcke und das Rote Kreuz aufgestellt wurden. Es fehlen auch die historischen und religiösen Hintergründe und deren Bedeutungen. Es bleibt jedem Betrachter vorbehalten, was man aus diesen Denkmälern herauslesen könnte.

Die Grundlagen und der Nachweis, wann folgende Objekte aufgestellt wurden, ergaben sich eher per Zufall. Aus dem Kriegsarchivplan vom Jahre 1773 ist zu ersehen, welche es um diese Zeit bereits gegeben hat.

Z.B.:

·        Die Sebastianikapelle 990 bis 1013 (Stift Ebersberg).

·        Das Schlüsselhofkreuz 1681 (Jahreszahl und DEHIO).

·        Das Rote Kreuz vor 1773.

·  Der Nischenbildstock in der Lindobelgasse (Loiserkreuz) vor 1773.

·        Der Nischenbildstock in der Leisergasse (Leißer Kreuz) vor 1773.

Die Errichtung eines Flur- & Kleindenkmales vor 1848 war eher eine Angelegenheit der Herrschaften zur persönlichen Darstellung des Grundherrn oder seiner religiösen Einstellung.

Die Anerkennung als Naturdenkmal, wie die Konglomerathöhle, wird von der Bezirkshauptmannschaft auf Antrag eingeleitet und vom Bezirksgericht im Grundbuch vermerkt.

 Jeder von uns weiß, dass die Vergangenheit durch neue geschichtliche Erkenntnisse überlagert wird.

Manches ist auch von Irrtümern betroffen.

Wenn sich die Natur oberirdisch allmählich auf den Winterschlaf vorbereitet, steht der große Weinberg als grandiosestes Naturdenkmal in voller Farbenpracht.

 „Jeder möge in seiner Zeit das Seine beitragen“.

 Rohrendorf, anno 2023 Hermann Lederhilger

1. Religiöse Flur- & Kleindenkmäler (18)

(Alles Wissenswerte rund um Denkmäler, Gedenktafeln und Kapellen)

Untrennbar zur niederösterreichischen Landschaft gehören Bildstöcke, Kreuze, Standbilder, Feldkapellen und andere Flur- & Kleindenkmäler.

Auch im Gebiet der Gemeinde Rohrendorf befinden sich zahlreiche Objekte dieser Kategorie. Diese steinernen Zeugen des christlichen Glaubens und des Dorfes prägen heute noch unsere Kulturlandschaft. Es ist auch unsere Aufgabe, diese Zeichen der jüngeren und älteren Vergangenheit zu dokumentieren.

Das „Schlüsselhofkreuz“ (Tabernakelpfeiler) in Wädling am Schlickendorferweg aus dem Jahre 1681 (lesbare Jahreszahl) soll eine Pestsäule sein, die angeblich wegen des Endes der Pestjahre von 1679 bis 1681 aufgestellt wurde.

Gemäß Hans Titze wird der Bildstock wie folgt beschrieben: Steinpfeiler mit einer skulptierten Steinrosette in der Mitte jeder Seite; vorspringender Tabernakel, von rechts und links je ein Bild auf Holz: 1. Kruzifixus, 2. Maria mit Kind; rechts Inschrift von 1681. Die Bekrönung durch ein Steinkreuz ist nicht mehr vorhanden. Das Material ist Zogelsdorfer Sandstein.

 Riede „In der Breiten“ (KG-UR, EZ 925, Pz 963, P) (194,4 m Seehöhe).

Das „Loiserkreuz“. An der Bundesstraße zur Einfahrt in die Lindobelgasse steht der „Nischenbildstock“ (Doppel-Tiefennischenbildstock) (Sandstein) im Norden des Ortes. Dieser wurde vor 1773 (Plan vom Staatsarchiv Wien) errichtet. Die ursprüngliche Form dürfte höher gewesen sein, die Betonabdeckung entspricht nicht einem damaligen Bildstock (könnte aus dem 17. Jahrhundert mit einem Kreuzhelm sein).

Der Errichtungsanlass ist nicht bekannt. Es könnte das 1. christliche Symbol von 5 Symbolen (Rosenkranz) zur ehemaligen Walfahrtskirche nach Gobelsburg bzw. früher zum Hl. Bründl (bis 1786) gewesen sein. Der Standort ist ein Kreuzungsweg zu Weinkellern auf den Weinberg.

 Riede „Im Paschingerinn“ (KG-UR, EZ 539, Pz 844, Ö) (204,4 m).

Das „Rote Kreuz“ (Dachkreuz) in der inneren Satzgasse (im Volksmund „Rote Kreuzgasse“) am Weinberg wurde vor 1773 errichtet.

In den Weinbergwegen nach Gobelsburg stehen christliche Symbole: Das Loiserkreuz, das Rote Kreuz und das Gobelsburger Kreuz (bzw. weitere drei Kreuze im Gebiet Gobelsburg).

Damals war es ein christlicher Wegweiser zur Gobelsburger Kirche, einem kleinen Wallfahrtsort für die Rohrendorfer bis 1938.

Das Kreuz ist aus Eichenholz, der Herrgott aus Zinn und das Dach aus Blech.

In diesem Zusammenhang könnte man annehmen, dass dieser Bereich einmal ein Gerichtsort war!

 Riede „Innerer Satz“ (KG-OR, EZ 1340, Pz 1844, Ö) (265,7 m).

Das „Leißer Kreuz“ ist ein gemauerter „Nischenbildstock“ (Doppel-Tiefnischen-bildstock als Breitpfeiler), genannt bei der Einfahrt von der Bundesstraße in die Leisergasse und wurde vor dem Jahre 1773 errichtet. Die Betonabdeckung entspricht nicht einem damaligen Bildstock gemäß Steinbildhauer Karl Kalchhauser.

Auch über diesen Nischenbildstock (Heiligen-verehrung) gibt es keine schriftlichen Hinweise.

Der Standort ist ein Kreuzungsweg zu Weinkellern und auf den Weinberg.

Der frühere Standort war jedoch nördlich der Bundesstraße gemäß einem Staatsarchivplan vom Jahre 1773.

Anmerkung: Zu früheren Zeiten sprach man immer von der „Leißergasse und vom Leißer Kreuz“. Die jetzige Schreibweise ist „Leisergasse und Leißer Kreuz“. Das Wort „Leißer“ soll von einer Langenloiser Familie abstammen. Um 1293 besaßen die Bürger Otto und Konrad Leißer den Leißerhof, (heute die Familien Ludwig und Alois Schuster, usw.).[6] [7]

 Riede „Im Leisern“ (KG-OR, EZ 729, Pz 1835/1, Ö) (199,3 m).

Die „Sebastianikapelle“

Die jetzige gemauerte „Sebastianikapelle“ (Hofkapelle) mit einem Altar wurde zwischen 1773 und 1806 auf dem heutigen Standort errichtet und steht unter Denkmalschutz. Grundlage ist die Josephinische und die Franziszeische Landaufnahme.

Riede „Neuweidling“ (KG-UR, EZ 96, Pz .87, Ö) (194,3 m).

Die frühere Sebastianikapelle mit drei Altären wurde nach 990 bis 1013 errichtet und stand südöstlich vom Schlüsselhof bis etwa nach 1773 (gemäß Kriegsarchivplan).

Der Anlass war vermutlich die Errichtung des Gutshofes „Wädling“ um 990/1013.

 Riede „Neuweidling“ (KG-UR, EZ 98, Pz 212/6, P) (194,7 m).

Dieser Plan aus dem Staatsarchiv Wien (Abteilung Kriegsarchiv), den das k. u. k. Kriegsministeri-um erstellt hat (Josephinische Landaufnahme für das Land „Österreich unter der Enns“ von 1773 bis 1781 erstellt), stand nur dem Kaiser und dem obersten Feldherrn zur Verfügung.

 Das Schlüsselhofkreuz (Flurbildstock) ist im Plan auch ersichtlich.

Entwicklung der „Kriegerdenkmale“

Das „Kriegerdenkmal“ der gefallenen und vermissten Soldaten des 1. Weltkrieges.

Segnung durch Pfarrer Dominik Rosum. Errichtet im Jahre 1922.

Im 1. Weltkrieg gab es 55 Gefallene und Vermisste.

Der Standort war nahe dem ehemaligen Kaufhaus Frei – in der Straßengablung Richtung Stratzdorf / Theiß.

 Riede „Ortsplatz“ (KG-UR, EZ 729, Pz 885/1, Ö) (193,5 m).

 Bild von der Landes-bibliothek NÖ 1933.

 Das Kriegerdenkmal“ der gefallenen und vermissten Soldaten vom 1. Weltkrieg wurde nach dem 2. Weltkrieg um die gefallenen und vermissten Soldaten des 2. Weltkrieges ergänzt, umgestaltet und am 16. September 1956, durch Pfarrer Meinrad Preyß gesegnet.

Im 2. Weltkrieg gab es 94 Gefallene und Vermisste.

11 Personen kamen am 8. Mai 1945 beim Wegräumen einer Panzersperre in der Bahnstraße durch russische Artillerie-Fehlschüsse ums Leben.

Der spätere Bürgermeister Anton Ulzer (rechts) und Matschakerwirt Karl Sommerer (links) stehen als Ehrenwache. Bgm Lenz Moser hält die Ansprache.

Das „Kriegerdenkmal“ (Totengedenkmal) der gefallenen und vermissten Soldaten beider Welt-kriege wurde im Jahre 1972 von der Unteren Hauptstraße (ehemaliges Kaufhaus Frei) zum neuen Kirchenplatz verlegt und neu gestaltet.

Die kirchliche Segnung erfolgte am 8. September 1974, durch Pfarrer Bernhard Weinbub. Das neue Ehrenmal ist sehr schlicht gehalten, gefertigt von Steinmetzmeister Wilhelm Langer aus Landersdorf.

Die Schriftplatte ist aus Salzburger Forellen Marmor.

Die Ehrenwache des Kameradschaftsbundes im Jahre 2004 erfolgte durch Kamerad Franz Ettenauer und Kamerad Josef Herz. Zu dieser Zeit war Kamerad Hermann Lederhilger der Obmann des Kameradschaftsbundes.

 Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 145, Pz 1869, Ö) (194,9 m).

 Der „Heilige Antonius von Padua“, (in Form des „Kindlantonius“) (Patron für das Wiederauffinden der verlorenen Gegenstände) wurde anlässlich der Errichtung des neuen Pfarrhauses im Jahre 1971 zur Verschönerung im Jahre 1976 aufgestellt. Die Segnung wurde von Pfarrer Bernhard Weinbub vorgenommen.

Der ehemalige Bgm Lenz (Laurenz Alois) Moser war der Anreger und der Beschaffer des Kleindenkmales.

Die Herkunft und der Gestalter dieser Skulptur sind unbekannt. Das Material ist Sandstein.

Im Jahre 1992 wurde diese Skulptur von der HTL Krems restauriert. BM Johann Schwanzer war Mitwirkender. Beratung und Aufstellung erfolgte durch Steinbildhauer Karl Kalchhauser. Gedenktag ist der 13. Juni.

 Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 1436, Pz 47/1, P) (195,2 m).

Der „Heilige Florian“, Schutzpatron der Feuerwehr, war das erste Opfer aus dem Christentum in unserer Gegend. Am 4. Mai 304 wurde er mit einem Mühlstein in der Enns ertränkt. Florian wird als Märtyrer verehrt.

Zum 100-Jahr Jubiläum der Feuerwehr Rohrendorf im Jahre 1979 wurde eine Statue des „Heiligen Florian“ vor dem Feuerwehrhaus aufgestellt und am 17. Juni 1979 durch Pfarrer Bernhard Weinbub gesegnet.

Das Material ist italienischer Sandstein.

Die Initiative ging vom damaligen Feuerwehrverwalter Johann Widhalm aus.

Die Gestaltung der Skulptur oblag dem Steinmetzmeister Karl Kalchhauser.

Gedenktag ist der 4. Mai.

 Riede „Ortsplatz“ (KG-UR, EZ 333, Pz 986, Ö) (193,7 m).   

Die Statue „Maria im Weingarten“ steht am oberen Ende der Lindobelgasse auf einer Säule.

Errichtet wurde sie im Jahre 1987 für den Segen der Weinhauer, gesegnet durch Pfarrer Pater Adalbero Weichselbaum.

Die Initiative für die Errichtung ging vom geschäftsführenden Gemeinderat Hermann Lederhilger in fachlicher Zusammenarbeit mit Steinbildhauer Karl Kalchhauser aus.

Der Gestalter war Steinmetzmeister Karl Kalchhauser. Das Material ist St. Mar-garethener Sandstein.

Gespendet hat diese Skulptur Otto Bruckner von der Weinkellerei Lenz Moser, ein Ehrenringträger der Gemeinde Rohrendorf. Gedenktag ist der 22. Juli.

Riede „Haid bei der Halterhüttn“ (KG-OR, EZ 153, Pz 1059, Ö) (311,3 m).

Die Skulptur des „Heiligen Christophorus“ im Bereich Neuweidling wurde auf dem Fahrübungsplatz der Fahrschule Wachau eine privat im Jahre 1994 aufgestellt.

Der „Heilige Christophorus“ ist der Schutzheilige der Autofahrer. Gestaltung durch Steinbildhauer Karl Kalchhauser.

Das Material ist eine Sandsteinimitation.

Die Skulptur wurde zur der Eröffnung des Fahrübungsplatzes aufgestellt.

Gedenktag ist der 24. Juli.

Riede „Grünthal“ (KG-UR, EZ 882, Pz 218/1, P) (193,9 m).

Die gemauerte „Marienkapelle“ (Laubenkapelle) am Neustifter Damm wurde anlässlich des tragischen Ablebens von Maria Seidel im Jahre 1993, in den Jahren 1996/97, errichtet.

Im Inneren ist eine „Madonna“ aus Zogelsdorfer Sandstein, aufgestellt. Steinbildhauer Karl Kalchhauser hat diese gestaltet und den Neustiftern gespendet.

Den Altar gestaltete Tischlermeister Johann Hörth und spendete diesen der Neustifter Bevölkerung.

Die Initiative für die Errichtung ging vom gfGR Ferdinand Sedlmayer aus, gesegnet durch Pfarrer Günter Walter am 7. September 1997.

Am 12. September 1999 wurde im Rahmen eines Dorffestes eine funkgesteuerte Glocke bei der Marienkapelle, in Betrieb gesetzt.

Seine Exzellenz, Bischof Kurt Krenn von der Diözese St. Pölten, besuchte am 29. Mai 2000 anlässlich der Generalvisitation in der Pfarrgemeinde Rohrendorf, im Beisein von Herrn Pfarrer Günter Walter, auch diese Marienkapelle.

Orts-Gedenktag ist der 19. Juni.

 Riede „Voraus“ (KG-NE, EZ 117, Pz 209/2, Ö) (194,1 m).

Vier christliche „Ortswächter“

 Seit dem 3. Mai 2007 gibt es 4 neue „Ortswächter“ in unserer Gemeinde (aufgestellt 2004 bis 2006). Die Segnung nahm Pfarrer Günter Walter vor. Diese Ortswächter kennen wir als kirchliche Persönlichkeiten. Karl Kalchhauser (Steinbildhauer) war der Initiator dieses Projektes und führte auch die Arbeiten aus.

Der „Heilige Sebastian“ ist uns als Märtyrer aus dem dritten Jahrhundert (V288) bekannt.

Der „Heilige Sebastian“ war der Legende nach Hauptmann der Prätorianergarde am kaiserlichen Hof Diokletians. Ungeachtet des Verbotes bekannte er sich zum christlichen Glauben. Daraufhin ließ ihn Kaiser Diokletian an einen Baum binden und von numibischen Bogenschützen erschießen.

Alle Ebersberger Bildstöcke, Kapellen und Kirchen, somit auch die Neuweidlinger Kapelle, sind dem „Heiligen Sebastian“, geweiht. Standort: Südliche Einfahrt in die Neuweidlingerstraße.

Gedenktag ist der 20. Jänner.

 Riede „Grünthal“ (KG-UR, EZ 539, Pz 869/2, Ö) (194,3 m).Der „Heilige Koloman“ (soll ein irischer Königssohn gewesen sein, der eine Pilgerreise ins heilige Land unternahm) wurde irrtümlich in Stockerau als Spion gehängt (oder erschlagen) (V17. Juli 1012), seit 13. 10. 1014 im Stift Melk, letzte Ruhestätte. Er war von 1244 bis 1663 der Landespatron von NÖ, OÖ und Wien (Ur-Österrreich).

Standort: Einfahrt Untere Hauptstraße.

 Unsere Dorfkirche ist dem „Heiligen Koloman“ geweiht.

Gedenktag ist der 13. Oktober.

 Riede „In der Breiten“ (KG-UR, EZ 44, Pz 353/2, Ö) (193,0 m).

Der „Heilige Leopold“ (Markgraf 1095 bis 1136) ist seit 1663 der Landespatron von Niederösterreich.

Der heilige Leopold hat in seiner Zeit einige Klöster gegründet und daher trägt er in seiner linken Hand ein Klostermodel. Der Herzogshut zeigt seine Stellung im damaligen Königreich.

Standort: Neustift beim ehemaligen Heurigen Raderbauer.

Gedenktag ist der 15. November.

 Riede „Voraus“ (KG-NE, EZ 100, Pz 211, Ö) (194,2 m).

 Der „Heilige Urban“ (Bischof von Rom 223 – 230) ist der Schutzpatron der Weinhauer und Fassbinder.

Standort: Einfahrt Obere Hauptstraße.

Gedenktag ist der 25. Mai.

 Riede „Im Lerchenfeld“ (KG-OR, Ez 1340, Pz 1632/5, Ö) (197,0 m).

Diese vier Ortswächter sind aus Sandsteinimitationen angefertigt und wurden der Ortsbevölkerung von Karl Kalchhauser anlässlich eines Schuldennachlasses durch das Finanzamt Krems, gespendet.

Der „Jakobswegstein“ aus Granit wurde am 17. April 2010 von Dechant Konsistorialrat Pfarrer Günter Walter gesegnet und auf der Westseite der Pfarrkirche in Rohrendorf aufgestellt.

Dieser Stein soll symbolisieren, dass der Jakobsweg von Mikulov in Tschechien auch durch die Rohrendorfer Weingartenrieden nach Mautern an der Donau, führt.

Der Jakobsweg führt in Rohrendorf durch folgende Weingartenwege: Windleutenweg – Lindobelgasse – Steinmasslgraben – Eiserinnweg – Paschingerweg – Kleiner Paschingerweg – Großer Geblingweg – Rosshimmelweg – Leutenweg in Krems – nach Mautern zur Stadtpfarrkirche.

 Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 37, Pz .38, P) (194,8 m).

 Der „Heilige Leopold“, Patron der Winzer, wurde am 15. Juni 2012 in der Lindobelgasse 36a auf einem privaten Presshausgrundstück, öffentlich aufgestellt.

Der Aufstellungsplatz ist von einer Konglomerat-Trockensteinmauer umgeben und liegt mitten im Rebenland.

Der „Heilige Leopold“ ist seit 1663 der Landespatron von NÖ.

Geschaffen hat diese Skulptur Steinbildhauer Karl Kalchhauser, es ist seine 18. in Rohrendorf. Material Wachauer Marmor. Es soll die Verbundenheit des Anregers Hermann Lederhilger zum Land, zum Weinbau und zum christlichen Glauben repräsentativ zum Ausdruck gebracht werden.

Anlass: Errichtung eines neuen Presshausobjektes (Buschenschanklokal).

Gesegnet am 15. Juni 2012, durch Dechant Konsistorialrat Pfarrer Günter Walter. Dieses Zeichen ist das 25. in der Rohrendorfer Weinberglandschaft.

Gedenktag ist der 15. November.

Riede „Windleuthen“ (KG-UR, EZ 1044, Pz 774/10, P) (252,2 m).

Der „Kolomanibrunnen“, wurde am 16. September 2012 auf dem Platz der Generationen aufgestellt.

Der „Heilige Koloman“ ist der Pfarrpatron (V 17 07 1012) der Pfarrkirche von Rohrendorf, der auch Stiftspatron von Melk ist. Vom Jahre 1244 bis 1663 war er auch der Landespatron von Oberösterreich, Niederösterreich und Wien (Ur-Österreich).

Der Anlass war die Gestaltung des „Platzes der Generationen“ im Jahre 2011.

Das Gestaltungselement des Sockels ist ein kleiner Wasserfall mit einem Weinbrunnen aus zwei massigen Konglomeratsteinen. Die Skulptur ist aus Wachauer Marmor.

Der Steinbildhauer Karl Kalchhauser, Gestalter vieler Werke in unserer Kulturlandschaft des Weinortes Rohrendorf, hat diese Skulptur, seine 19. in Rohrendorf, geschaffen.

Gesegnet durch Pater Georg Wilfinger, Abt vom Stift Melk.

Gedenktag ist der 17. Juli in NÖ.

 Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 1637, Pz 44, Ö) (195,0 m).

 Zur Erinnerung:

Diese „Marienstatue“ (Immaculata, die Unbefleckte) stand bis zum Jahre 1985 etwa 47 m nördlich der „Hütte am vorderen Berg“. Im Jahre 2012 ist an dieser Stelle noch ein Rosenstock gepflanzt.

Der Bewirtschafter des Weingartens hat diese bei der Aufgabe seiner Firma, mitgenommen.

Der Anlass der Aufstellung dieser Skulptur war der 60. Geburtstag von Lenz (Laurenz Alois) Moser im Jahre 1965, ein Geschenk von seiner Frau Maria.

Steinmetz Walter Kaufmann aus Schrems, ein Betriebsangehöriger der Weinkellerei Lenz Moser, war der Gestalter der Säule. Die Skulptur selber ist unbekannter Herkunft und Alters.

Das Material ist Mannerdorfer Kalkstein.

Riede „Haid bei der Halterhüttn“ (KG–OR, EZ 710, PZ 1193, P) (312,6 m).

2. Profane Flur- & Kleindenkmäler (29)

 Diese weltlichen Denkmäler / Symbole sind eher eine dörfliche Angelegenheit und auch aus privaten Gegebenheiten im öffentlichen Raum entstanden.

Vier „Grenzsteine“ (Herrschaftsgrenzsteine) aus den Jahren 1581 / 1668 stehen an der nördlichen Grenze zur Gemeinde Langenlois (Gobelsburg).

Dieser „Katastralgemeindegrenzstein“ mit der Jahreszahl 1581 wurde von den damaligen Grundherren aufgestellt. Dargestellt sind Wappen des Stiftes Melk und der Stadtgemeinde Langenlois (Leus). Dieser Grenzstein steht auf der nord-östlichen Katastralgemeindegrenze zu Langenlois (nordwestlich) und Gobelsburg (östlich) bzw. Ober-Rohrendorf (nordwestlich). Material Zogelsdorfer Kalksandstein.

 Riede „Im Schützenthal“ (KG-OR, EZ 485, Pz 692, P) (263,3 m).

 Die „Hiatahüttn“ wurde in der Mitte des 18. Jh. von der Berggemeinde Ober-Rohrendorf etwa 150 m nordwestlich des Matschakerhof errichtet. Es handelt sich um ein Stein- und Ziegelmauerwerk. Das Gewölbe aus Ziegel ist zusätzlich mit Steinplatten abgedeckt. Sie war damals das Zentrum des Weinberges für die Hiata bis zum Jahre 1961.

 Riede „Im Gebling“ (KG-OR, EZ 749, Pz 1256/1, P) (215,6 m).

Die mit Steinplatten gemauerte Hiatahüttn der Berggemeinde Unter-Rohrendorf stand bis zum Jahre 1947 im östlichen Firmenareal der Weinkellerei Lenz Moser in der Riede „Schnabel“ (KG-UR, EZ 77, Pz 633, P) (201,2 m). Durch die Firmenerweiterung der Weinkellerei Lenz Moser wurde diese Hiatahüttn abgetragen und nahe dem Weinkeller von Karl Ulzer in der Riede „Schnabel“ wieder aufgestellt (KG-UR, EZ 155, Pz. 766/1, P) (241).

Durch neuerliche Weingartenschiebungen im Jahre 1964 wurde diese endgültig entsorgt, da das Hüten der Trauben im Jahre 1961 durch die Gemeinde eingestellt wurde (ein Bildmaterial ist nicht vorhanden).

Dieser „Rieden-Grenzstein“ (Wachauer Marmor) im Bereich der Lindobelgasse 14 symbolisierte die Riedengrenze der Rieden „Eben“ / „Schnabel“ vor dem Jahre 1848.

H. G. St. P. steht für „Heiligen Geist Stift Passau“. Die Unterriede „Heiligen Geist“ war im Bereich der Rieden „Eben“ / „Schnabel“.

Nach 1848 durften sich die Grundherren nur jene Grundstücke behalten, die sie auch selber bewirt-schafteten. Dieser Grenzstein hat nur mehr Symbolwert, weil im Jahre 2002 ein Wein-gartengrundtausch mit dem Hl.-Geist-Stift Passau durchgeführt wurde.

Das Domstift Passau besaß von 975 bis 1820 im gesamten Gebiet von Rohrendorf 909 und ein ½ Viertel Weingärten bzw. war der Weinzehent nach Passau zu entrichten. Es müsste daher im Jahre 975 schon ein gedeihliches Weinwirtschaftsleben in Rohrendorf gegeben haben.

Man sprach immer von der (Unter)Riede „Heiligen Geist“ (KG-UR, EZ 1005, Pz 644/1, Ö) (216,1 m).Jüngere Grenzsteine stehen bei der Katastralgemeindegrenze zu Krems.

Im Bereich Rosshimmelweg findet nur ein Ortskundiger den „Wendegrenzstein“ (Wachauer Marmor) aus dem Jahre 1898. Viele sind schon daran vorbei gewandert, ohne ihn zu sehen. Wenn der Grenzstein nicht vom Wuchs freigelegt ist, findet man ihn nicht.

Katastralgemeindegrenzsteine dieser Art gibt es insgesamt drei.

Riede „Im Inneren Wolfgraben“ (KG-OR, EZ 153, Pz 1053/1, Ö) (268,4 m).

Rohrendorf hat eine Marke mit „Höchstwasserstand“ (Mannersdorfer Kalkstein) und diese ist vom Jahre 1899 am Wohnhaus der Familie Pichler in der Unteren Hauptstraße 37, ersichtlich.

Gemäß den Aufzeichnungen seit dem Jahre 1012 gab es bis dato etwa 62 kleinere oder größere Überschwemmungen in Rohrendorf.

Der Höchstwasserstand war 63 cm über dem Gehsteig.

 Riede „Ortsplatz“ (KG-UR, EZ 899, Pz .33, P) (193,7 m).

„Erinnerungsschrift“ anlässlich der Gründungsbesprechung des Niederösterreichischen Bauernbundes im Mai 1906 im Weinkeller Franz Mayerhofer in Rohrendorf.

Auf dieser Erinnerungs-schrift ist zu lesen:

 Durch diese Gründ-ung wurde der Bauernbund eine Reichsorganisation (Partei).

 Die konstituierende Versammlung des NÖ Bauernbundes wurde am 24. Juni 1906 in Wien „Restaurant zum grünen Tor“ abgeführt.

Zu dieser Zeit gab es schon vier starke Bauernvereine, die den Landesvierteln entsprachen.

Am 1. Oktober 1906 erschien der erste „Bauernbündler“ für 35.560 Mitglieder.

Diese Tafel aus Mannersdorfer Kalkstein erinnert an das 25-jährige Bestandsjubiläum im Jahre 1931.

Riede „Im Gelbling“ (KG-OR, EZ 67, Pz .70, P) (201,8 m).

Die gemauerte „Hütte am vorderen Berg“, nahe dem Heinz Conradstor, wurde 1935 errichtet und diente während der Zeit von 1940 bis 1945 auch als Unterstand für die Luftbeobachter.

Nach 1948 war diese Hütte der Einstellplatz für die schwere Planier-raupe des Weinbaubetriebes Lenz Moser.

Diese Hütte, die in der Zwischenzeit zweimal renoviert wurde, ist mit ihren zwei Pappeln ein weit sichtbares Symbol. Bereits aus dem Tullnerfeld kann man sie erkennen.

Im Jahre 2022 wurde an der Südseite eine Holzbrüstung mit einer groben Steinmauer als Rastplatz von der Rohrendorfer Landjugend errichtet.

 Riede „Im Rädnern“ (KG-OR, EZ. 710, Pz 1193, P) (210,4 m).

Die „Höchstwassermarke“ aus Marmor, soll an das Hochwasser vom 12. Juli 1954 erinnern.

Ersichtlich war diese Marke an der Hauswand der Familie Gartner, Neuweidlingerstraße 7.

Im Jahre 2011 wurde das Objekt renoviert und ein Vollwärmeschutz angebracht. Bei der Abnahme der Höchstwassermarke ist diese durch die ausführende Baufirma zerbrochen.

Der Höchstwasserstand war 40 cm über dem Gehsteig.

Der Hauseigentümer Walter Gartner hat über Ersuchen von Hermann Lederhilger auf eigene Kosten wieder eine Höchstwassermarke im Juli 2012 am Wohnhaus angebracht.

Riede „Ortsplatz“ (KG-UR, EZ 615, Pz .47/3, P) (194,1 m).

Der Weinhauer Franz Hofbauer (Eigentümer des Hauerhauses Untere Wienerstraße 10) ist nach der Weingartenarbeit in der Riede „Innerer Satz“ bei einem Wegeunfall mit dem Fahrrad in der Lindobelgasse am 21. Mai 1957   tödlich verunglückt.

Die Unfallstelle ist etwa 38 m nach dem Presshaus der Familie Karl Ulzer (Lindobelgasse 29) auf der rechten Fahrbahn hälfte.

An dieser Stelle wurde zum Gedenken ein „Totenkreuz“ genannt das „Hofbauerkreuz“ aufgestellt. Das Totenkreuz ist aus Schmiedeeisen.

Zu dieser Zeit war die Lindobelgasse ein Fahrweg für Ochsen- und Pferdefuhrwerke (Ohne Kopfsteinpflaster).

 Riede „Leinfellnerinn“. (KG-OR, EZ 1340, Pz 1842/1, Ö) (245,4 m).

Dieser „Erinnerungsstein“ wurde im Mai 1966, anlässlich der Befestigung der Marchgasse durch die Gemeinden Gedersdorf, Brunn im Felde, Theiß und Rohrendorf bei Krems, aufgestellt.

Diese Grenzgasse wurde im oberen Bereich mit Kopfsteinpflaster ausgebaut bzw. im unteren Bereich asphaltiert. Dieser Grenzstein bildet zugleich die Katastralgemeindegrenze von Gedersdorf – Unter-Rohrendorf und Ober-Rohrendorf.

Das Material ist Mannersdorfer Kalkstein, gefertigt von Steinmetzmeister Wilhelm Langer aus Landersdorf. Auf der nach Osten gerichteten Fläche ist eine Gedenkinschrift eingemeißelt. Unmittelbar darunter sind die fünf Landesadler in stilisierter Ausführung.

Die Erinnerungstafel steht auf der Riede „Im hohen Lindobeln“ (KG-OR, EZ 1340, Pz 1842/1, Ö) (265,4 m).

Die grundsätzlichen Gedanken zur Errichtung des „Heinz Conradstores“ (Mannersdorfer Kalkstein) am vorderen Berg entstanden 1965 bei der Weintaufe im Lenz Moser Atriumhaus.

Heinz Conrads, ein beliebter Volksschauspieler, war damals Taufpate.

Am 6. November 1968 wurde das Heinz Conradstor im Rahmen eines familiären Betriebsfestes bei Lenz Moser eröffnet.

Steinmetz Walter Kaufmann aus Schrems, ein Betriebsangehöriger, war der Gestalter.

Von diesem Standort hat man einen schönen Blick zum Stift Göttweig und ins Tullnerfeld.

Am 24. April 2004 wurde diese „Erinnerungstafel“ am „Heinz Conradstor“ angebracht.

Ing. Sepp Moser war der Planer und Spender dieser Tafel.

Steinbildhauer Karl Kalchhauser hatte die künstlerische Gestaltung über.

Diese Tafel ist aus Mannersdorfer Kalkstein gefertigt.

Die Enthüllung nahm Ing. Sepp Moser vor.

Die Idee dazu kam 35 ½ Jahre nach Errichtung des Heinz Conradstores von Mitgliedern der „Kulturgruppe aufg`sperrt is`“, bzw. Hermann Lederhilger.

 Riede „Im Rädnern“ (KG-OR, EZ 710, Pz 1193, P) (306,1 m).

Die profanen „Ortswächter“

Diese zwei „Symbole“ als Ortswächter bei den Ortseinfahrten an der Bundesstraße (B 35) wurden im Jahre 1970 durch den früheren Bürgermeister Lenz Moser (Laurenz Alois Moser) privat aufgestellt und der Gemeinde gespendet.

Diese zwei Skulpturen sind aus „Loretto Sandstein“ (Burgenland) gefertigt und standen früher im Weinviertel in einem Gutshof.

Diese Figur könnte den Ackerbau symbolisieren, einen „Sämann“ (allegorische Frühjahrsdarstellung).

Die rechte Hand ist nicht mehr vorhanden. Zu Füßen liegen eine Gans und ein Behältnis.

Standort: Ortseinfahrt aus Richtung Krems gegenüber dem Wohnhaus Obere Wienerstraße 68.

 Riede „Im Leisern“ (KG-OR, EZ 252, Pz 113, Ö) (199,3 m).

Diese Figur symbolisiert den Weinbau und könnte einen „Weintraubenleser“ aus dem Weinviertel darstellen (allegorische Herbstdarstellung). Eine Lesebutte mit Lesesichel samt Rebstock sind ergänzende Darstellungen.

Standort: Ortseinfahrt aus Richtung Gedersdorf etwa 40 m vor dem Presshaus an der Bundesstraße. Das Aufstellungsjahr war ebenfalls im Jahre 1970.

 Diese zwei Ortswächter dürften in der Mitte des 18. Jh. gefertigt worden sein.

Nur Kunsthistoriker könnten feststellen, ob diese Bekleidung damals eine allegorische Zunftbe-kleidung war.

Riede „Eben“ (KG-UR, EZ 77, Pz 633, Ö) (199,4 m).

Das „Lenz Moser Denkmal“ wurde für den Weinbaupionier Prof. Dr. h. c. Lenz Moser an der Einfahrt zur Lindobelgasse errichtet. Die Segnung erfolgte am 12. September 1980 durch Abt Burkhart Ellegast vom Stift Melk

Festansprache und Denkmalenthüllung durch Landeshauptmann Ökonomierat Andreas Maurer.

Lenz Moser war ein Verfechter der Hochziehung der Rebstöcke und der Erfinder der sogenannten Hochkultur. Geschaffen wurde dieses Denkmal von Prof. Fritz Tiefenthaler, das Material ist Weißbeton mit einer Bronzebüste, und soll die vielen schmalen Terrassen symbolisieren. Eine Schrifttafel befindet sich auf der Rückseite.

Riede „Im Paschingerinn“ (KG-OR, EZ 1478, Pz 185/4, Ö) (207,5 m).

Die Holzskulptur „Weinberggeiß“ wurde anlässlich der Eröffnung der Weinlandhalle im südlichen Eingangsbereich der Volksschule im Jahre 1987 aufgestellt.

Die Weinberggeiß soll ein Symbol für die Fruchtbarkeit sein, geschaffen von Prof. Günter Wolfsberger.

Das Material ist ein uralter eichener Pressbaum von einer Baumpresse der Weinhauerfamilie Rupert Pichler aus dem Jahre 1833.

Der Sockel ist aus einem zerschnittenen Pressstein, aus Zogelsdorfer Sandstein.

Diese Holzskulptur wurde im Jahre 2019 wegen der Errichtung eines Pausensportplatzes vom Schulhof entfernt und im Gastgarten des Gemeindegasthauses (43 m südöstlich) wieder aufgestellt.

 Die Volksschule liegt im Bereich der Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 53, Pz .54, Ö) (193,2 m).

Der „Erinnerungsstein“ im Einfahrtsbereich des Steinmasslgrabens war ein Dankeschön an die Wegereferenten für die Errichtung der vielen Wein-gartenwege (Befestigung und Staubfreimachung).

Unter Mitwirkung von Leopold Kaltenbrunner wurde dieser Stein im Jahre 1991 aufgestellt.

Karl Kalchhauser war der Steinbildhauer.

Als Material wurde Granit aus der Rohrendorfer Schottergrube verwendet (Wachauer Granit).

 Riede „Im Leinfelnerinn“ (KG-OR, EZ 1340, Pz 1842/1, Ö) (236,3 m).

Eine steinerne „Weinbergschnecke“ (St. Margarethener Kalksandstein) als Ausgangspunkt mehrere Wanderwege, wurde auf dem Pfarrplatz im Jahre 1997 aufgestellt.

Wegen laufender Beschädigungen hat diese im Hof des Gemeindeamtes 2004 einen neuen Aufstellungsort gefunden.

Der Gestalter dieses Symbols war Steinbildhauer Karl Kalchhauser, anlässlich der Herausgabe einer neuen Wanderkarte.

Die Kinder der Volksschule hatten einen Tag daran gehauen (geübt).

 Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 1637, Pz 44, Ö) (195,2 m).

Fünf moderne Steinskulpturen in Form von „Bären“ (Sandsteinimita-tion) wurden anlässlich der Eröffnung der 2. Kindergartengrup-pe im Herbst 1999 im Eingangsbereich des Kindergartens aufgestellt.

Es soll spielende Bären für jede Kindergartengruppe darstellen. Wir wollen Menschen Freude und Wärme schenken. Die NÖ Künstlergruppe K.U.SCH. waren die Gestalter und die Präsentation erfolgte am 26. Mai 2000.

Die Errichtung erfolgte im Rahmen eines Kulturprogramms des Landes Niederösterreich. Man spricht von der „Kunst im öffentlichen Raum“. (Mit etwa drei Prozent der öffentlichen Baukosten soll die Kunst gefördert werden)

Riede „Ortsplatz“ (KG-UR, EZ 333, Pz 986, Ö) (194,2 m).

Ein „Bildstock“ (Blockpfeiler) mit den vier Jahreszeiten wurde mitten im Weingartenbereich bei der hinteren Hofeinfahrt der Familie Alfred Bogner in der Oberen Hauptstraße 24 privat errichtet.

Dieser Bildstock steht am alten Friedhofsweg (Ober-Rohrendorfer Hintausweg) von der Leisergasse zum Friedhof.

Die Aufstellung erfolgte im Milleniumsjahr 2000 als „Danke“ an die treuen Gäste seit dem Jahr 1973.

Das Material ist Betonguß (Betonbildstock), gestaltet von der Maurerschule Haindorf.

Das Pyramidendach ist mit einem Kruzifix bekrönt.

Bemalte Reliefbilder befinden sich auf jeder Seite des Tabernakels.

Im Hintergrund rechts ist der „Hängende Stein“ zu erkennen.

 Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 29, Pz 146/2, P) (195,3 m).

Dieser „Bildstock“ (Blockpfeiler) als privates Marterl mit einem Bild der Gottesmutter und dem Jesuskind, erworben in Mariazell, steht im Garten des Hauses Neubauerstraße 116.

 Es wurde im Jahre 2000 zur Erinnerung an Richard Körner errichtet, der am 1. Juli 1965 beim Bahnübergang in der Leisergasse bei einem starkem Gewitter mit seinem Moped von einem Zug erfasst und tödlich verletz wurde.

 Bei der feierlichen Segnung des Marterls durch Pfarrer Walter Günther, waren auch einige Gäste anwesend.

Geplant von seiner Schwester Paula Lukas als ewiges Gedächtnis.

Geschaffen hat diesen Bildstock Steinbildhauer Karl Kalchhauser, es ist sein 17. Kleindenkmal in Rohrendorf.

Gekrönt mit einem Satteldach ohne Kruzifix.

Das Material ist eine Sandsteinimitation.

Riede „Im äußeren Thalland“ (KG-OR, EZ. 1224, Pz 1587/3, P) (199,1 m)

 Im Jahre 2001 wurde neben dem Presshaus der Familie Heinrich Walzer ein „Weinhauer mit Weinhaue und Hauerzöger“ in der Neubauergasse, privat aufgestellt.

Anlass war der 60. Geburtstag von Heinrich Walzer, ein Geschenk von seiner Frau Maria.

Es ist ein Symbol der Weinhauer, gestaltet von Steinbildhauer Karl Kalchhauser.

Das Material ist Sandsteinimitation.

Riede „Unterer Breiten Rain“ (KG-OR, EZ 25, Pz 1548/3, P) (202,5 m).

Das Hochwasser im Jahre 2002, das sogenannte „Hochwasser vom Kamp“ ,überraschte Rohrendorf von einer nie bekannten Seite, aus Richtung Osten.

Durch die Regenfälle von ca. 375 Liter pro m² im Bereich Kampteil und das Brechen der Dämme am Kampfluss im Bereich der Gemeinde Gedersdorf, sowie das Hochwasser in der Donau, konnte die Wassermenge nicht abfließen.

Diese Regenfälle kamen in zwei Etappen. Nachdem das erste Hochwasser im Gemeindegebiet abgepumpt war, kam die zweite Warnmeldung.

Durch die Gegebenheit, dass der Boden nichts mehr aufnehmen konnte, überstieg die zweite Welle die erste Welle um 16 cm.

Der Höchstwasserstand am 13. August 2002 war 75 cm über der Fahrbahn.

Diese „Höchstwassermarke“ wurde auf Privatinitiative von Gerhard Ergoth in der Breitenstraße 2 am Wirtschaftsobjekt im öffentlichen Bereich angebracht.

Das Material ist Granit „Paradiso“.

Riede „In der Breiten“ KG-UR, EZ 581, Pz. .111, P) (193,6 m).

Auf Privatinitiative wurde nach dem Kamp-Hochwasser auch in der Neuweidlinger-straße 13 eine Höchstwassermarke“ vom 13. August 2002 angebracht.

Es ist das Wohnhaus der Familie Eduard und Elfriede Ehrenleitner.

Der Höchstwasserstand war 49 cm über dem Gehsteig.

Diese Höchstwassermarke vom 13. August 2002 soll einen Vergleich zur Höchstwassermarke vom 12. Juli 1954 am Objekt Neuweidlingerstraße 7 darstellen. Das Hochwasser im Jahre 1954 war in diesem Bereich um 17,5 cm höher als das Hochwasser im Jahre 2002.

Riede „In der Breiten“ (KR-UR, EZ. 605, Pz. .131, P) (193,8 m).

Eine Drahtskulptur (phantastischer Regio-nalismus) als „Urbeere“, die aus dem Rohrendorfer Konglomerat entspringt, wurde im Jahre 2004 im Hof des Gemeindeamtes aufgestellt.

Diese Plastik soll darstellen, dass Winzerhände die Beere tragen und der Weinbau ein geschichtlicher Bestandteil seit jahrhunderten ist.

Fritz Gall aus Mauternbach ist der Künstler. Weinskulpturen und Lössbilder sind seine Werke.

 Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 1637, Pz 44, Ö) (194,9 m).

 Im Mai 2005 wurde eine „Gedenktafel“ (Jura Marmor) zur Erinnerung an die Kriegsopfer am Parkplatz Bahnstraße, angebracht.

Es handelt sich um jenen Bereich, wo am 8. Mai 1945 elf Personen durch russische Artilleriefehlschüsse beim Wegräumen einer Panzersperre ums Leben kamen. Das Ziel soll der Bahnhof gewesen sein.

Auf dieser Tafel wird von neun Ortsbewohnern geschrieben, es sind aber zehn Namen eingemeißelt. Tatsächlich waren es aber elf Personen. Kausl J. = Kausel Josef.

Es fehlt: Griessler Vinzenz.

Der Gestalter war Steinbildhauer Karl Kalchhauser.

Im Jahre 2020 wurde diese Tafel zum restaurierten Kriegerdenkmal gestellt. (Siehe Seite 13)

 Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 43, Pz 41, Ö) (194,9 m).

Eine Skulptur wurde auf dem Kinderspielplatz aufgestellt.

Sie stellt eine Weltkugel „Maximundus“ dar und wurde als verbindendes Symbol im Jahre 2007 den Ortsbürgern gewidmet.

Der Gestalter war Steinbildhauer Karl Kalchhauser.

Das Material ist Sandsteinimitation.

 Riede „Orts-Ried“ (KG-OR, EZ 1637, Pz 44, Ö) (194,9 m).

Diese Erinnerungstafel“ wurde am 3. Juli 2009 beim TOP-Heurigen Puchinger Lindobelgasse 45 angebracht.

Anlass: Der Kabarettist Dipl. Ing. Peter Meissner und Mag. Birgit Brunner pflanzten einen Weinstock vor dem “TOP Heurigen-lokal“ Melitta & Johann Puchinger.

An diesem Tag schenkte Mag. Birgit Brunner der „Kulturgruppe aufg`sperrt is`“ einen kabarettistischen Abend, der von 83 Weinbergfreunden genossen wurde.

Gestaltet hat diese Tafel die Steingraveurin Helga Peranek. Die Tafel ist aus italienischem Granit „Paradiso“.

 Riede „Leinfellnerinn“ (KG OR, EZ 277, Pz 435, P) (268,1 m).

Am 30. April 2011 wurde eine weitere profane Kleinskulptur ein „Sonnenbär“, (Sandsteinimitation) im Spielgarten der Kindergartenanlage anlässlich des Kindergartenzubaues aufgestellt.

Ein Sonnenbär, der vom NÖ Landtags-präsidenten Ing. Hans Penz enthüllt wurde.

Dieser Sonnenbär wurde zum Teil von den Kindern gefertigt und vom Steinbildhauer Karl Kalchhauser gestaltet.

Die Idee hatte gfGR BM Franz Mayer.

 Riede „Ortsplatz“ (KG-UR, EZ 333, Pz 986, Ö) (193,7 m).

Der „Martin Vollert Platz“ erinnert an Martin Vollert, der mit Josef Rosenberger die Gemeinde-partnerschaft zwischen Obersulm und Rohrendorf im Jahre 1982 als Gemeinderat von Obersulm in die Wege geleitet hat.

Der Partnerschaftsvertrag wurde am 21. Juni 1986 unterzeichnet.

Martin Vollert war im Jahre 1954 Praktikant im Weinbaubetrieb von Lenz Moser und lernte die sogenannte „Hochkultur“ kennen. In diesem Jahr hatte er auch mit der Weinhauerfamilie Josef Rosenberger den Anschluss an die Rohrendorfer Landjugend gefunden. Die Familie Josef Rosenberger pflegte mit der Familie Martin Vollert in diesen 57 Jahren einen besonderen, freundschaftlichen Familienkontakt. Die Verbundenheit war so innig, dass einige Rohrendorfer Weinbauschüler ihr Praktikum in der Partnergemeinde Obersulm absolvierten. Die Aufstellung der Erinnerungstafel mit Tisch, zwei Bänken und Pflanzung eines Baumes erfolgte am 5. September 2011. Von dem Platz hat man einen schönen Blick ins Tullnerfeld, zum Stift Göttweig und in das Dorf.

 Riede „Im Gebling“ (KG-OR, EZ. 1650, Pz 1175/2, P) (252,3 m).

Nicht mehr vorhandene, aufgelassene Denkmale:

Auf dem vorderen Berg genannt „Saubühel“, ist eine Riede mit dem Namen „Haid bei der Halterhüttn“ (hoad bn da holdahitn).

Auf dem Plan Landesarchiv NÖ vom Jahre 1806 ist ein Objekt ersichtlich, das der Riede vermutlich diesen Namen gab.

Riede „Haid bei der Halterhüttn“. (KG-OR, EZ. 1163, Pz. 1061/3, P) (313,2 m).

 Als ein weiteres nicht mehr vorhandenes Denkmal ist eigentlich nur die „Hiatahüttn“ von der Katastralgemeinde Unter-Rohrendorf im Bereich des heutigen Firmenareals der Weinkellerei Lenz Moser aus dem Jahre 1947, bekannt. Siehe Seite 20 unten.

 Riede „Im Schnabel“ (KG-UR, EZ. 77, Pz.633, P) (201,2 m)

Weitere grundherrschaftliche Grenzsteine als Kleindenkmale.

 Im Rohrendorfer Gemeindegebiet gab es vor dem Jahre 1848 etwa 46 Grundherrschaften wie: Klöster, Pfarren und Pfarrer als Besitzungen von Weingärten. Es war eine Zwischenleihe nach dem Burg- oder Bergrecht, nur Zinsleistung, kein Zehent oder persönliche Abhängigkeit. Diese Grundherrschaften waren aus dem bayrischen, böhmischen, mährischen, salzburgerischen und oberösterreichischen Raum. Diese Zwischenleihe war ab etwa 950 bis 1848, üblich.

Etliche Grundherrschaften hatten auf ihren Weingartengrundstücken ihre eigenen grundherrschaftlichen Grenzsteine. Die Lesehöfe dieser 46 Grundherrschaften waren überwiegend in der Stadt Krems / Stein / Rehberg.

 Eine Grundherrschaft davon war auch der „Bürgerspitalfond“ in Krems. Die Grenzsteine hatten die Kennzeichnung „B. SP.“.[8] Einer dieser alten Grenzsteine steht symbolisch seit April 2019, in der Lindobelgasse 36a.

 Riede „Windleuthen“ (KG-UR, EZ 1044, Grundstücksparzelle 774/10, P) (251,2 m).

Es stellt sich die Frage, ob das Reichsarbeitsdienstlager in Neustift an der Donau als solches hier aufgenommen werden darf.

 Das Reichsarbeitsdienstlager im östlichen Eingangsbereich mit Wachlokal, Fahnenmast, usw.[9]

Weiters gab es im Lager fünf Baracken als Unterkünfte.

 Das Barackenlager umfasste auch ein Küchengebäude mit Keller, einen Speisesaal, ein Krankenrevier, eine Kanzlei, eine Wäscherei, eine Sport-halle sowie eine Gefängniszelle.                           (Dieses Bild ist von Peter Juster)

Der Appellplatz mit Waschplatz komplettierte das Lager.

Ein Schranken mit Wachhütte war der sichtbare Abschluss nach außen.

Im südlichen und östlichen Bereich der Au von Neustift wurden außerhalb des Lagerbereiches Gebäude für eine Lagerführung aufgestellt.

 Von 1939 bis 1940 waren in diesem Lager die Arbeitsmaiden untergebracht. Überall wo Not war, wurden die Arbeitsmaiden in der Umgebung eingesetzt, die Unterkunft musste zur Verfügung gestellt werden.

 Von 1940 bis 1945 wurde dieses Lager vom Reichsarbeitsdienst belegt.

In dieser Zeit wurde am Weinberg unterhalb der Riede „Neusiedl“ der Eiserrinnweg angelegt.

Der Weg zwischen Viehtriftweg (Bereich Spatzenturm) und dem Neusiedlweg – genannt der „Leimerweg“ (Unterhalb der Riede „Leimern“) wurde ebenfalls 1941/42 angelegt.

Vom Steinmasslgraben zur Lindobelgasse durch die Riede „Leinfelnerinn“ war ebenfalls ein Weinberg-Verbindungsweg geplant. Dieser Weinbergweg sollte zwischen den Presshäusern Kargl und Mayer in die Lindobelgasse geführt werden.

 Vom 9. Mai 1945 bis 20. Oktober 1945 bezogen die Russen dieses Lager, samt dem Lager in der Au beherbergte es etwa 2.000 Russen.[10]

 Riede „Hintaus“ (KG-Neustift, Pz. 176 bis 181 vor Aufteilung auf sieben neue Parzellen, P) (194,0 m). Die Fläche des Lagers hatte etwa 6.550 m².

3. Naturdenkmäler (4)

 
Das älteste Wahrzeichen von Rohrendorf ist jedoch der „Hängende Stein“ am Saubühel.

Der Stein ist ständig in Bewegung. Um 1960 konnte man vom dahinter liegenden Stein auf gleicher Höhe hinüber springen, heute ist ein Zwischenraum von etwa 2 Meter gegeben. Das Materialgemisch ist ein „Hollenburger-Karlstettener Konglomerat“.

 Dieses dörfliche Wahrzeichen wurde jedoch nicht mittels Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Krems als Naturschutzbehörde im April 2012 auf Anfrage / Überprüfung als Naturdenkmal aufgenommen.

Die Grundeigentümer hätten ihre Zustimmung geben müssen und wären für jede Beschädigung / Instandhaltung / Fremdschaden usw. durch Änderung der Gesetzeslage im Jahre 2002 voll verantwortlich gewesen.

 Riede „Im Gebling“ (KG-OR, EZ 1650, Pz 1148, P) (287,7 m).

 Naturdenkmäler gemäß den Behörden (3)

Im Jahre 1978 wurde die „Konglomerathöhle“ durch Ing. Franz Mayerhofer wieder bekannt gemacht. Gemäß Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Krems vom 8. Februar 1982, 9-N-80427/5, (Einlageblatt Nr. 69) wurde diese auf Antrag zum Naturdenkmal erklärt. Die Grundbucheintragung erfolgte durch das Bezirksgericht Krems, Beschluss vom 17 03 1982, 1380/82 (26 04 1982, II/3-551-09/49).

Der Einstieg ist etwa 41 m östlich (92 °) vom Heinz Conradtor. Die Höhle selbst ist in der Riede „Im Rädnern“. Diese Naturhöhle hat eine Länge von etwa 218 m, die Höhendifferenz beträgt 17 m. Die einzelnen Höhlenabschnitte haben unterschiedliche Höhen von einem bis acht Meter. Der Höhleneingang liegt am früheren uralten Weinbergweg zum Saubühel (Ochsenweg, Hasengloit, heute ein Teil des Hauersteiges). Der Höhleneinstieg ist mit einer Plakette gekennzeichnet.

Riede „Im Gebling“ (KG-OR, EZ 802, Pz 1158/2, P) (291,6 m).

Mit dem Einlageblatt Nr. 70 wurde eine Felsbildung der „Steinwandlschluf“ mittels Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Krems vom 8. Februar 1982, 9-N-80436/2, als Naturdenkmal erklärt. Grundbucheintragung, Beschluss des Bezirksgerichtes Krems vom 17. März 1982, Zl. 1382/82.

Diese Naturhöhle ist ca. 14 m lang, 1,5 bis 4 m breit, 1,2 bis 0,4 m hoch. Der Eingang ist 384 m in westsüdwestlicher Richtung (259 °) vom Heinz Conradtor.

 Riede „Im Gebling“ (KG-OR, EZ 710, Pz 1193, P) (292 m).

 Unter dem Namen „Steinwandlloch“ wurde eine weitere Felsbildung mittels Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Krems vom 8. Februar 1982, 9-N-80435/2 mit dem Einlageblatt Nr. 71, als Naturdenkmal aufgenommen. Grundbucheintragung, Beschluss des Bezirksgerichtes Krems vom 17. März 1982, Zl.: 1381/82. Diese Naturhöhle im Konglomeratstein ist ca. 9,4 m lang, bis 3 m breit und ca. 1 m hoch. Der Eingang ist 187 m südwestlich (241 °) vom Heinz Conradtor.

 Riede „Im Gelbling“ (KG-OR, EZ 1650, Pz 1148 und EZ. 710, Pz 1193, P) (296 m).

Lageplan der drei erklärten Naturdenkmäler vom 25. Februar 1980 am Rohrendorfer Weinberg.

 Der gesamte Weinberg hat auch den Namen „Kaiserstiege“.

Bei diesem Materialgemisch spricht man von einem „Hollenburger-Karlstettener Konglomerat“.

Der Höhlenforscher Gerald Knobloch beschreibt am 25. 02. 1980 diese Höhle (mit dem Lageplan) wie folgt:

„Diese derzeit größte bekannte Konglomerathöhle Österreichs war den Weinhauern der näheren Umgebung schon immer bekannt.

 Auch Becker Anton (1925) erwähnt die Höhlen am Saubühel“.

 Die Grundherren für unser Gebiet bis 1383, die vermutlich die ersten Flur- & Kleindenkmäler errichteten.

 *1 Als Vertreter des Königs (Präfekt des Ostlandes, Verwalter des Krongutes).

*2 Nähe Tulln wurde nach ihm der Ort „Rappoltenkirchen“ genannt.

*3 Erste Nennung von Wädling und Namensgeber von „Radendorf“?

*4 Markgraf Rüdiger von Bechelaren, ein bairischer Adeliger und Vasall der Magyaren. Arpàd, ein Sohn eines magyarischen Fürstengeschlechtes bis 955.

*5 Erster Markgraf der bairischen Ostmark.

*6 Der letzte Sempt-Ebersberger Graf  V 27. 03. 1045.

*7 1045 hatte Markgraf Adalbert nach dem Ableben des Grafengeschlechtes der Sempt-Ebersberger einen Teil des Lehens erhalten bzw. das Gut Ober-Rohrendorf dem Kanonikerstift Melk vermutlich die Nutzungsrechte gegeben.

*8 Neustift wird in einem Passauer Urbar (Grundbuch) 1250/60 erwähnt (Maidhof, Passauer Urb. I, S. 182). Von 907 bis 955 wurde das Gebiet (das spätere Gut „Wädling“) nur im Besitzstand gehalten. Im Jahre 907 wurde ja das bayrische Bann-Heer in Pressburg von den Magyaren besiegt, bzw. im Jahre 955 wurden die Magyaren auf dem Lechfeld vernichtend geschlagen.

Um das Jahr 970 wurde das Gebiet / spätere Gut „Wädling“ mit Unter-Rohrendorf von den Sempt-Ebersberger Grafen dem Kloster Ebersberg übergeben (Vom Grafengut zum Klostergut). Im Jahre 1040 wurde das Eigentum des Klosters Ebersberg vom Gut Landersdorf und vom Gut Wädling nur bestätigt.

1849 erfolgte die Auflösung der Untertanenverhältnisse. Jeder Untertan als Erbpächter (Besitzer) konnte sich um 1/3 des Wertes = 30 Jahre Pacht, die Häuser und Gründe kaufen. Somit wurde der Besitzer (Bearbeiter / Bebauer) zum Eigentümer.

Aufzählung der Zeichen für das Suchsystem

                                                                                                                                Such-System WGS 84

   1     Religiöse Flur- & Kleindenkmäler (Zeichen des Glaubens)

  2     Profane Flur- & Kleindenkmäler (Zeichen der Wirtschaft)

  3     Naturdenkmäler (Zeichen in der Natur)

  4     1947 abgerissen

  5     1964 abgerissen

  6     1985 entfernt

  7     1946 abgerissen

  W    = Standort Weinberg

 

Die Nachbar-Katastral(steuer)gemeinden:

   ●    Langenlois                    12215 (nördlich)

   ●    Gobelsburg                   12210 (nord-östlich)

   ●    Gedersdorf                   12108 (östlich)

   ●    Stratzdorf                     12134 (östlich)

   ●    Altweidling                  12137 (süd-östlich)

   ●    Weinzierl bei Krems    12138 (südlich)

   ●    Landersdorf                  12115 (westlich)

   ●    Krems an der Donau    12114 (westlich

   ●    Gneixendorf                 12109 (westlich)

 Niederösterreich hat 573 Gemeinden mit 3040 Katastralgemeinden.

Ein besonderes Zeichen ist das Wappen der Gemeinde Rohrendorf bei Krems.

Die Verleihung des Wappens erfolgte am 10. November 1967.

Der Landeshauptmann Ökonomierat Andreas Maurer überreichte dem damaligen Bürgermeister Laurenz Moser bei einer würdigen Feier im Lenz Moser-Atriumhaus das neu ge-schaffene Ortswappen.

 Das schräg geteilte Wappen mit gold und blau als Grundfarbe, trägt als Symbol den schwarzen Adler und die goldene Traube mit Grüner-Veltliner-Blatt.

Das zentral liegende Kleinwappen mit rotem Grund zeigt die Melker Schlüssel als Bekundung der jahrhundert alten Bindung mit dem Stift Melk.

Die Gestaltung dieses Wappens erfolgte durch Frau Annemarie Moser, der Gattin des damaligen Bürgermeisters Laurenz Moser.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass es in Rohrendorf eine alte Fahne aus dem Jahre 1816 in privater Hand gibt.

 Diese Fahne trägt auf der einen Seite die Aufschrift „Rodendorf 1816“, auf der anderen Fahnenseite scheint die Stickung „Für Gott Fürst und Vatterland“ auf. Auf der Spitze der Fahnenstange sind die Initialen „CW“ eingraviert.

Diese Fahne sollte einer Restaurierung zugeführt und im Gemeindemuseum ausgestellt werden.

 Es darf bemerkt werden, dass es für den Ort „Ober-Rohrendorf“ in Urkunden, Schriften, Plänen und Abhandlungen weitere 21 verschiedene Namensschreibweisen gab.

Zunftzeichen der Handwerker in Rohrendorf. Vor 1918 gab es in NÖ mehr als 86 Zunftzeichen.[13]

 

Bäcker

Bauunternehmer

Brunnenbauer

 

Elektrogewerbe

 

Erdbewegungen

 

Fassbinder

 

Fleischhauer

  

Friseur

 

Gärtner

 

Holzwaren/Drechsler

 

Huf- und Wagenschmied

 

Landmaschinenbauer

 

  


Milchverwertung

 


Sattler

 

Tapezierer

 

Schlosser

 

Schneider

 

Schuhmacher

 

Spengler

 

Steinmetz

 

Strick- und Wirkwaren

 

Tischler

 

Wagner

 

Wäscherei

 

Zimmerei

 

Für folgende Berufe gab es keine Zunftzeichen: Ärzte, Banken, Baustoffhandel, Gastbetriebe, Gemischtwaren-handel, Hebammen, Weinhandel, Ziegelerzeugung, usw. Eine Erhebung bei der NÖ Wirtschaftskammer ergab, dass es in der Zeit von 1901 bis 2000, 62 verschiedene Berufe in 126 Betriebsstätten/Häusern in Rohrendorf gab.

207 Betriebsinhaberfamilien – Firmen – Genossenschaften übten diese Gewerbe aus.

       

Kleine Geschichte Rohrendorfs.

 Das Gemeindegebiet (Aufnahme) um 1968.

Etwa im Jahre 970 wurde Unter-Rohrendorf aus dem damaligen Rohrendorfer Gebiet abgeteilt (oder es war immer schon ein eigenes Gebiet)? Vor dem Jahre 1208[14] wurde der Ortsteil Neustift ebenfalls herausgenommen (oder es war auch schon ein eigenes Herrschaftsgebiet – ist nicht eruierbar?) Im Februar 1950 waren sie wieder vereinigt als Gemeinde „Rohrendorf bei Krems“. Das ist ein Teil der Geschichte von „Rohrendorf bei Krems“.

 Apsis der Pfarrkirche Rohrendorf, ca. 1903. (Landesbibliothek NÖ)

Apsis der Pfarrkirche von Rohrendorf vom Jahre 2013 anlässlich des 900-Jahrjubiläums von Ober-Rohrendorf mit dem Stift Melk. (Hermann Lederhilger)

Bild vor dem Jahre 1933 von der Landesbibliothek Niederösterreich.

Aufgenommen im Oktober 2013. (Hermann Lederhilger)

Allgemeines

 Die Riednamen wurden aus Plänen bzw. Grundstücksverzeichnissen des Landesarchivs Niederösterreich vom Jahre 1806 entnommen. Es gab ab 1806 45 Riednamen mit 2.941 Parzellen. 101 oft genannte Riednamen aus Urkunden und Schriften von 1150 bis 1869 im Buch „Geschichte des Stiftes Melk II. Band, II. Abteilung“ Dr. Ignaz Franz Keiblinger bzw. „Die Flurnamen des Gebietes um Krems an der Donau“ Dr. Elisabeth Kugler, sind damals entschwunden. Die Seehöhe wurde aus Dienstkarten festgestellt.

Insgesamt gibt es somit 56 dokumentierte Symbole (religiöse / profane Flur- & Kleindenkmäler, Naturdenkmäler, Zeichen, Skulpturen, Symbole, usw.) in der offenen Flur, davon 28 im Bereich Weinberg. Es gibt keine genaue Definition, was religiöse oder profane Flur- & Kleindenkmäler (Skulpturen, Symbole, Zeichen, usw.) sind. Vier Symbole wurden in den letzten Jahren abgerissen oder entfernt.

An alten Symbolen mit Bild fehlen eigentlich nur die im Jahre 1964 durch die Weinkellerei Lenz Moser abgerissene gemauerte „Hiatahüttn“ von Unter-Rohrendorf in der Riede „Schnabel“ (KG-UR, EZ 155, Pz 766/1, P) (241 m).

Ebenso die Marienstatue „Maria Immaculata“ (die Unbefleckte), 18. Jh., die stark überarbeitet, auf einer Säule, nördlich über dem Ort gemäß dem DEHIO 1990 Seite 830, stand.

In Plänen des Landesarchivs vom Jahre 1806 (2. Franzisceische Landesaufnahme) ist auf der Riede „Haid bei der Halterhüttn“ („hoad bn da holdahitn“) ein größeres viereckiges Objekt im vorderen Bereich des Plateaus eingezeichnet, das eine Hütte darstellen könnte (vermutlich daher auch diese Riedenbezeichnung). Standort; System WGS84 15,65379, 48,42898. Höhe 312 m.

Dieses Plateau hat ein Ausmaß von etwa 60,6 ha. Bis zum 1. Weltkrieg wurde dort das Vieh gehütet. Ursprünglich unfruchtbarer Landstrich, der erst im Laufe der Zeit nach modernen Methoden der Bodenkultur in Nutzfläche für den Weinbau umgewandelt wurde. Als Erinnerung gibt es heute noch den „Viehtriftweg“.

 Auf dieser Riede, auf der Westseite des Saubühel-Plateaus, hat im Jahre 1933 Lenz Moser die erste Hochkultur mit den Sorten Grüner Veltliner, Rotgipfler und Frühroter Veltliner ausgepflanzt. Das Format war 3,50 x 0,80 m mit einer späteren Stammhöhe von 80 cm. Mit schweren Raupenmaschinen wurde der Boden nach 1948 aufgerissen und heute sind dort ca. 53,5 ha ertragreiche Weingartenflächen.

Der Weinbaupionier Lenz (Laurenz Alois) Moser stellte der Öffentlichkeit am 17. Oktober 1951 auf dieser Riede seine Wein-Hochkultur auf diesem Weingarten, vor.
Die Grundlagen zu dieser Publikation waren:

 ·        Kriegsarchivplan vor 1773 vom Staatsarchiv Wien.

·        Pläne vor 1806 vom Landesarchiv Niederösterreich mit Schriften dazu.

·        Einladungen, Festschriften, Bilder und Hinweise von Bürgern.

·        Materialfeststellung durch Steinmetzmeister Karl Kalchhauser.

·      Durchsicht von Mag. Pfarrer Bartholomäus Freitag (Pfarrer in Brunn).

·        Kunsthistorikerin Walpurga Oppeker.

·        Höhlenforscher Mag. Gerald Knobloch.

 Literatur:

Benesch, Evelyn: Die Kunstdenkmäler Niederösterreichs nördlich der Donau. DEHIO. Wien 1990.

Bundesdenkmalschutzgesetz (DMSG) BGBl. I Nr. 170/1999.

Friesinger, Herwig: Die vielen Väter Österreichs. Römer – Germanen - Slawen. Eine Spurensuche. Wien 1987.

Görlich, Ernst: Das Handbuch des Österreichers. Salzburg 1949.

Gruber, Hedwig u. a.: Heimatbuch der Stadt Pöchlarn. 1990.

Gutkas, Karl: Geschichte des Landes Niederösterreich. Wien 1961.

Gutkas, Karl: Landeschronik Niederösterreich. Wien 1994.

Hanika, Günter: Aus der Geschichte von Rohrendorf bei Krems. 1978.

Keiblinger, Ignaz Franz: Geschichte des Stiftes Melk, II. Band, II. Abteilung. Melk (Rohrendorf) 1869.

Kugler, Elisabeth: Die Flurnamen des Gebietes um Krems. Wien 1970.

Lechner, Karl: Der Tullner Bezirk zur Babenbergerzeit. Wien 1954.

Mosser, Alois: Ein Jahrtausend kirchliches Leben in Traismauer. 1977.

Plesser, Alois: Diözesan-Blatt XIII. Band. St. Pölten 1951.

Stenzel, Gerhard: Das Dorf Österreich. Wien 1985.

Schuster, Elisabeth: Etymologie der niederösterr. Ortsnamen. Wien 1994.

Titze, Hans: Österreichische Kunsttopographie. Band I. Die Denkmale des politischen Bezirk Krems in NÖ. Wien 1907.

Weigl, Heinrich: Die Bedeutung der Ortsnamen in Niederdonau. Wien 1941.

Wolfram, Herwig: Die Karolingerzeit in NÖ. St. Pölten 1980.

Wolfram, Herwig: Die Geburt Mitteleuropas. Die Geschichte Österreichs vor seiner Entstehung 378 bis 907. Wien 1987.

Wolfram, Herwig: Österreichische Geschichte 378 bis 907, Grenzen und Räume. Wien 1995.

 Auf Fußnotenhinweise wurde allgemein verzichtet. Die Abbildungen bis auf die Bilder auf Seite 12 und Seite 19 unten wurden vom Zusammenfasser erstellt. Ein Bild von der „Hiatahüttn“ in Unter-Rohrendorf war nicht auffindbar.

DENKMAL      Pflege      Forschung      Schutz

im Sinne des Bundesdenkmalamtes kann in einer Gemeinde sein:

  

4.000/ 3.000 v. Chr.

Skelettbestattungen, Lengyelkultur.

Ober-Rohrendorf

Richard Pittioni. Fundverbleib Museum Krems.[26]

3.000 v. Chr.

Keramik von Rohrendorf. Bäuerliche Kultur der jüngeren Steinzeit.

Rohrendorf.

Museum Krems.[27]

2.500

v. Chr.

Eine mittelneolithische Besiedlung.

Rohrendorf.[28]

1.600 v. Chr.

Bronzezeitliches Grab.

Ober-Rohrendorf.

Richard Weißhäupl. Fundverbleib Museum Krems.[29]

800 v. Chr.

Eisenzeitlicher Begräbnisplatz, hallstättische Brand- und Körpergräber.

Unter-Rohrendorf, Parzellen 564/1, 565 bis 567.[30]

2. Jh. n. Chr.

Urgeschichtliches Siedlungsgebiet.

Landersdorf, Parzelle 83/2.[31]

6. Jh. n. Chr.

Rugische Bestattungen, großer Langobardenfriedhof, Streufunde.

Unter-Rohrendorf, Parzellen 564/1, 565 bis 567.

9. Jh. n. Chr.

Slawisches Körpergrab mit Grabbeigaben.

Ober-Rohrendorf, Parzelle .194.[32]

11. bis

17. Jh.

Friedhof, Funde von Kreuzen und Knochen.

Nondorf, jetzt zur KG Weinzierl gehörig.[33]

Hinweise: Die weiteren archäologischen Funde in z.B. Gobelsburg, Hadersdorf und Grafenwörth würden eine weitere Erhellung der Geschichte in unserer näheren Umgebung, ab etwa 4.000 v. Chr. (vorkeltische Besiedlung - Illyrer) ergeben.

Insbesondere auch die vielen Publikationen von „ASINOE“ etwa 27 Schriften („Barbara Wewerka Dr., Krems“).

In Hollenburg wurde im Jahre 2021 ein ca. 3.800 Jahre altes Bronzebeil gefunden.[34]

War das die Geburtsstunde von Niederösterreich oder von Ur-Österreich? Ober-Österreich gehörte bis 1156 noch zum Herzogtum Bayern.

Ober-Rohrendorf im Jahre 1767. © NÖ Landesregierung

Dieses gelb/blaue Gemeindewappen von Rohrendorf bei Krems, symbolisiert in den Farben das Land Niederösterreich, mit dem Adler den Staat Österreich, mit dem Schlüssel die 735-jährige grundherrschaftliche Zugehörigkeit zum Stift Melk und mit den Weintrauben, einen Ort mit einem großen Terrassen-Weinberg.

Vielfältiger kann sich ein Weinbauort mit seinem Wappen nicht vorstellen.

Dieses Gemeindewappen hat Annemaria Moser (Gattin des Bgm Laurenz Moser) 1965/66 entworfen. Am 10. November 1967 wurde es von der NÖ Landesregierung genehmigt.

  Schlussbemerkungen:

Nicht dokumentiert wurden (die Frage ist immer das Ziel einer Publikation - Information oder Abhandlung)

 ·  der Erhaltungszustand der Denkmäler mit Größenbeschreibung und Besonderheiten samt Legenden

·  öfters der genaue Anlass der Errichtung

·  die historischen und religiösen Hintergründe und Bedeutungen

·  einige Katastralgemeinde-Grenzmarken (wie Unter-Rohrendorf –Altweidling Weinzierl, Krems – Gneixendorf Ober-Rohrendorf als Wasserscheidengrenzstein, Gneixendorf – Ober-Rohrendorf – Langenlois,)

·  einige Totenkreuze

 Von der Einarbeitung der Umgebungsbilder der Zeichen / Skulpturen wurde Abstand genommen (Etwa 28 Seiten wären es unerlässlich gewesen).

 In folgenden Publikationen wurden die Kleindenkmäler / Skulpturen / Zeichen usw. unserer Kulturlandschaft zum Teil festgehalten (diese liegen in der Landesbibliothek Niederösterreich auf):

 ·  Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe. 2007. 2. Aufl. 2019. 103 S. (Sign.: 117.168 B).

·  Rohrendorf Der Weinberg und seine Chronik. 2009. 282 S. (Sign.: 124.629 B). ISBN 978-3-902589-12-5.

·  Buschenschank in Rohrendorf. 2010. 2. Aufl. 2018. 140 S. (Sign.: 61.364 B).

·  Rohrendorf 18 Jahre Kulturgruppe aufg`sperrt is`. 2010. 2. Aufl. 2014. 53 S. (Sign.: 130.228 B).

·  Religion und Kirche Dorfleben und Brauchtum. 2011. 142 S. (Sign.: 139.217 B).

·  Vom Gut „Wädling“ zum Ortsteil „Neuweidling“. 2011. 2. Aufl. 2019. 69 S. (Sign.: 187.289 B)

·  Neustift an der Donau, Geschichte-Wirtschaft-Gesellschaft. 2014. 156 S. (Sign.: 161.023 B)

·  Fünf Jahre Dorferneuerung in Rohrendorf. 2015. 78. S. (Sign.: 175.517 B)

·  Weinkeller und Presshäuser im Wandel der Zeit. 2018. 59 S. (Sign.: 182.166 B)

·  Archäologie mit Zeitgeschichte Rohrendorf bei Krems und Umgebung. 2019. 79 S. (Sign.: 198.197 B)

·  900 Jahre Ober-Rohrendorf beim Stift Melk. 2020. 59 S. (Sign.: 203.386 B)

·  Lesehöfe der Klöster in Krems - Gedersdorf – Rohrendorf. 2020. 2. Aufl. 2021. 138 S. (Sign.: 207.372 B)

·  D` Meisläckern Nacht oder das Zirpen der Grillen. 2021. 114 S. (Sign.: 212.614 B)

·  Das Leben am Strom. 2022. 99 S. (Sign.: 221.745 B)

 Diese Publikationen haben keinen Zusammenhang mit der EU-weiten Aktion „Erfassung der Klein- und Flurdenkmäler“ seit 2010, an der auch etliche Gemeinden in NÖ bzw. auch Rohrendorf bei Krems teilnahm. In Rohrendorf wurden von 56 erfassten Zeichen, nur 20 Zeichen in das EU-Programm (www.kleindenkmal.at oder www.kleindenkmaeler.com) aufgenommen.

 Fußnoten

 [1] Kugler 1970 323 u. 575

[2] Keiblinger 1869 35

[3] Keiblinger 1869 72

[4] Keiblinger 1869 34E

[5] Harnoncourt 2012 2

[6] Kugler 1970 434

[7] Keiblinger 1869 16

[8] Pichler Rupert (*1942) 2019 persönlich

[9] Juster Peter 2014 zur Verfügung gestellt

[10] Kaltenbrunner Waltraud (*1932) 2012 persönlich

[11] Litschauer 1941 33

[12] Rauscher 1957 105

[13] NÖ Wirtschaftskammer

[14] Rauscher 1957 105

[15] Hanika 1978 2

[16] Kugler 1970 323 u. 575

[16] Melzer 1958 1

[17] Lechner 1937 278; Hanika 1978 2 S4; Eheim 1981 328

[18] Hanika 1978 2

[19] Ertl 1974 159; Friesinger 1978 8; Friesinger 1979 54; Hampl 1957 41-71; Friesinger 1979 59

[20] Hanika 1978 2

[21] Heppenheimer 1965 F10 1

[22] Litschauer 1941 24

[23] Die Geschichte und der Begriff „Illyrer“ wird im Internet sehr abwechslungsreich dargestellt

[24] Lechner Karl 1924 21/22 schreibt jedoch, dass die Slawen schon im 5. Jh. unseren näheren Raum besiedelten

[25] Keiblinger 1869 40

[26] Pittioni Richard, 1937 20

[27] Hanika 1978 1

[28] Benesch, Evelyn, Die Kunstdenkmäler Niederösterreichs nördlich der Donau. Wien 1990 829

[29] Weißhäupl, Richard, Fundberichte aus Österreich I. Band. BDA, Wien 1934 58

[30] Hampl Franz. Die langobardischen Gräberfelder von Unter-Rohrendorf 1957 41; Dworschak Fritz. Das alte und das neue Rohrendorf 1970/2 2; Friesinger Herwig. Die Zeit der Völkerwanderung  in NÖ. St. Pölten 1979 59

[31] Hanika 1978 1/2

[32] Lechner 1937 278; Hanika 1978 4; Eheim 1981 328

[33] Heppenheimer 1965 F10 1

[34] NÖN Krems 27 07 2021 8

Stand vom Mai 2023. Die etwa 103 Bilder aus der Zusammenfassung wurden nicht eingefügt.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heute waren schon 18 Besucher (19 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden