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  11 Geschichtliches der Gebiete - Orte V1 17.04.2025 02:38 (UTC)
   
 
11   Geschichtliches der Gebiete / Orte.            
 
    
Das Gebiet Unter-Rohrendorf gehörte zur Grundherrschaft „Wädling“.
Diese Grundherrschaft bestand aus einem Gutsbetrieb mit Amtshaus „Wädlinghof“, (ab 1500 auch „Schlüsselhof“ genannt) und war Sitz der Ortsobrigkeit.
 
In der Zeit um 970 dürften die Grafen von Sempt-Ebersberg das Gebiet „Gut Wädling“ dem im Jahre 934 gegründeten Kanonikerstift Ebersberg gestiftet haben.
Vermutlich wurde das Gebiet Unter-Rohrendorf damals vom Gesamtgebiet Rohrendorf abgetrennt (geteilt).
 
Im Jahre 1040 wurde der Wädlinghof  erwähnt. Zu dieser Zeit bestand der Hof aus insgesamt sieben Häusern innerhalb des „Burgfriedes“.
Darunter befanden sich ein Meierhof als Verwalterhof, eine Brauerei und ein „zweigeidiges“ Gästehaus sowie zwei Weinpressen, uvm.
 
Die Besitzungen und Rechte des Benediktinerstiftes Ebersberg wurden von König Heinrich III., Herzog von Bayern, 1040 bestätigt[1].
 
Der Priester Eberhard von Ebersberg war im Jahre 1275 Verwalter (Hofmeister / Bannmeister) in "Wädling"[2]. 1292 Wernhard[3], 1339 Dyetel[4], 1366 Andreas[5], 1400 Taman Fleischhekchel[6], 1421 Ulrich Ebersberger[7], 1429 Jakob Oedhover und 1443 Ulrich Ewersperger[8] der Hofmeister. Im Jahre 1493 war Prior Hanns zu Ebersberg der Hofmeister im "Wädlinghof"[9].
Anmerkung: Im Jahre 1124 soll eine Person namens „Moser“ Verwalter gewesen sein[10], in Fußnoten 2 bis 9 ist der Name "Moser" zu finden. Eine Erwähnung von Lorenz Alois Moser (Weinkellerei Moser) die geschichtlich nicht richtig sein kann.
 
Die klösterliche Selbstverwaltung (Mönche vom Stift Ebersberg) vom „Waidlinghof“ wurde 1554[11] aufgegeben.
Im Jahre 1595 wurde das Stiftungsgut Wädlinghof dem Jesuitenkolleg in München durch den Bayernherzog Wilhelm V. als Eigentum übergeben[12]. In der Folge wurde das Gut Wädling im Jahre 1665[13] an das Jesuitenkollegium Krems, welches seit dem 12. März 1616 in Krems[14] bestand, verkauft.
 
Mit der Aufhebung des Jesuitenordens 1773[15] und staatlicher Zwischenverwaltung gingen die Besitzungen (Grundherrschaft) am 31. Oktober 1820 an die Bürgerfamilie Wisgrill[16] (Papiermüller zu Rehberg und Eigentümer des Ortes Gneixendorf) und ab 1837[17] samt Neu-Weidling und Unter-Rohrendorf an das Stift Melk.
 
Im Jahre 1837 wurde die Sebastianikapelle in Neuweidling der Gemeinde Unter-Rohrendorf zur Erhaltung übergeben. In einer Bulle von Papst Alexander III. aus dem Jahre 1179[18] wird bereits eine Kapelle zu „Weiling“[19] erwähnt, welche dem Hl. Sebastian geweiht ist.
 
1849 veräußerte das Stift Melk den erst[20] im Jahre 1696[21] angelegten Jesuitenkeller an die Familie Moser (heutige Weinkellerei Lenz Moser)[22].
Es ist auch zu lesen, dass eine Familie Moser seit etwa 1774 diesen Weinkeller mit Weingärten in Pacht hatte.
  

   Das Gut
Ober-Rohrendorf gehörte aufgrund einer Schenkungsurkunde (Stiftung) des Babenberger Markgrafen Leopold III. mit Ausnahme weniger Häuser seit 1113 zum Benediktiner-Stift Melk (M. G. XIII Nr. 17
[23]). Sechs Häuser gehörten bis 1765 zum Stift St. Florian, darunter auch der Florianihof - heute Gemeindehaus.
 
Für Ober-Rohrendorf beginnt im Jahre 1113 (Urkunde) die Geschichtsüberlieferung gemäß einem Buch von Dr. Ignaz Keiblinger vom Jahre 1869.
 
Leopold III. erwirkte 1110 die Exemption (Freigabe aus dem königlichen Krongut) für das Kloster Melk, 1113 überweist er dem Stift Melk fünf sehr einträgliche Patronate[24], welche schon von seinem Urgroßvater Markgraf Adalbert (1045/46)[25]  zur Nutzung übertragen wurden (Ausstattung, um lebensfähig zu sein,)  und neun freieigene Güter – darunter auch das Gut „Radindorf“ (Oberradendorf) (Bayrisches Uurkundenbuch 4 Nr. 613)[26].
 
Bei der Aufteilung des Gebietes am linken Donauufer von Krems[27] bis Jedlesee durch Kaiser Heinrich II. am 5. Juli 1014 und Schenkung an den Passauer Bischof Berengar, wurde Rohrendorf nicht erwähnt[28] (es gehörte ja dem Grafengeschlecht der Sempt-Ebersberger).
Ein weiterer Hinweis auf Markgraf Adalbert für unser Gebiet: „König Konrad II. gab im Jahre 1025 den nördlich der Donau gelegenen Teil dem Markgrafen Adalbert, den ganzen Zehent hatte das Domstift Passau“[29].
 
Das Grafengeschlecht der Sempt-Ebersberger, hatte seit 893 das Lehen der Grafschaft Persenbeug[30] und auch das Gebiet Rohrendorf. Nach dem Aussterben des Grafengeschlechts der Sempt-Ebersberger im Jahre 1045[31] erhielt Markgraf Adalbert das Gebiet Rohrendorf als Obergrundherr, der es dem Stift Melk vermutlich zur Verwaltung übergab? Welf III. (Herzog[32] von Kärnten[33]) erhielt die Grafschaft Persenbeug. Die Burg Persenbeug bekam das Kloster Ebersberg[34]. Das Lehen von Herzog Welf III. (+ 1055) fiel ans Reich zurück[35].
 
     Neustift an der Donau wird unter diesem Namen 1208, 1234 und später in einem Passauer Urbar 1250/60[36] als Ort erwähnt.
1260 ging auch der Zehent von Neustift an das Bistum Passau[37].
Neustift ist von 1290 bis 1806 nur um vier Häuser auf 25 Häuser gewachsen. Im Jahre 1795 bestand der Ort noch aus 21 Häusern[38].
   Es kann angenommen werden, dass das Gebiet Neustift vor 1208 aus dem Gebiet Ober-Rohrendorf ausgegliedert wurde oder bereits vorher selbständig war. Die Grundherschaft war das Stift Zwettl.
Gemäß Wortforschung wird das Wort „Neustift“ als ein neu (wieder) errichteter Ortsteil genannt.
1321 wird gemäß dem "Historischen Ortslexikon OG Rohrendorf Seite 165" von 21 Urlehen, geschrieben.
   Mert der Valbacher verkaufte 1376 Neustift an Konrad von Lichteneck, dieser verkaufte 1383 diesen Ort dem Stift Zwettl
[39] weiter.
 
     
Neuweidling wurde mit diesen Namen erstmals im Jahre 1763 bei der zweiten Häuserzählung und 1772 in der Josephinischen Erhebung als Ort mit 14 Häuser im Kriegsarchivplan festgehalten.
Gemäß dem Historischen Ortslexikon NÖ 2. Teil Seite 106, wurde Neuweidling nach 1751 gegründet.
 
Der Wädlinghof“ für das Gut "Wädling" im Burgfried wird dagegen bereits nach 990 erwähnt[40]. Der Name des Ortes war früher "Wädling" oder "Warling", vom althoch-deutschen Personennamen „Wadilo“[41] abgeleitet.
 
Pfarrer Plesser (Hadersdorf) schreibt für 1679/1681 auch immer nur vom „Wädlinghof“ und "Unter-Rohrendorf", nicht aber von „Weidling“[42] oder „Neu Weidling“ als Ort.
Im Jahre 1675 wurden von den Kremser Jesuiten die verfallenen Häuser im „Wädlinghof“ samt Kapelle einer Renovierung zugeführt.
    Ein Jahr darauf wurde nebenan eine Taverne errichtet
[43].
  
     Nondorf
wurde erstmals am 25. Juli 1161
[44] genannt.
 
Der Ort Nonndorf (Neundorf) dürfte am Landersdorfer Donauarm (südlich) gelegen sein[45] (Bereich Tennisanlage oder im Teil-Bereich der voestalpine Krems?). In einem Plan (Landesbibliothek NÖ) wird die Nonndorfer Au beschrieben.
 
1411 wird von einer Hofstätte, die Konrad Pällsterl von Newndorf gehört, geschrieben[46]. 1528 wurde das Gut Nondorf weiterverkauft[47]. Der Lehensherr war von 1217 bis 1528 das regulierte Chorherrenstift Högelwerd[48].
 
Der letzte Begräbnisakt in Nondorf war 1680 und am 8. September 1683 die letzte Taufe[49]. Im Kirchen- und Schulbereich war der Ort Nondorf nach Rohrendorf eingegliedert. 1683/84 ist der Ort durch die Fluten der Donau verschwunden[50]. Für Nondorf bestanden 19 verschiedene Schreibweisen[51]. Nondorf hatte einen eigenen Friedhof. In der Landesbibliothek NÖ liegen Pläne von der Nondorfer-Au auf.

Rohrendorf hatte in Urkunden und Abhandlungen 22 verschiedene Namensschreibweisen;

Radendarff
[i], Radendorf[ii], Raddendorf[iii], Radendorff, Radindorf[iv], Raderdorff, Radendorpf, Radndorf[v], Radndorff, Rädendorf, Rädndorff, Randorf[vi], Ranndorf[vii], Rarndorff[viii], Ratendorf, Ratendorff, Rorendorf, Rorntorf, Rorndorff[ix], Rodendorf, Rorendorf, Röhrendorf u. dgl., auch die obere oder untere Zeile genannt[x] .


[i] Plessner 1939 S542
[ii] Plessner 1939 S81
[iii]Kinzl 1869 S629
[iv] Keiblinger 1851 S237
[v] Plessner 1939 S307
[vi] Plessner 1939 S307
[vii] Plessner 1939 S545
[viii] Keiblinger 1869 S46
[ix] Schuster 1994 S168
[x] Keiblinger 1869 S3


Stand vom  Jänner 2015
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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